2008 Bikermesse Koblenz

2008 Schleppertreffen Hattert

2008 Stationärmotoren Bonefeld

2009 Moselschiefer Classic Mayen

2009 Traktortreffen Rengsdorf

2010 Schmiedefest Weltersbug

2010 Oldtimertreffen Waldorf

2010 Ackerkralle Niedertiefenbach

2010 Oldtimer Motorräder Gratzfeld

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Veranstaltungen - 2014 - Nordhorn Feldtage -

Feldtage 2014 in Nordhorn

Die Feldtage in Nordhorn 2014 wollte ich unbedingt besuchen, vor allem nachdem ich die Ankündigung der Marke Deuliewag als Schwerpunkt gesehen hatte. Es sollten wie schon im vorigen Jahr wieder drei Tage werden, also vom Freitag bis Sonntag. Im Nachbarort Bad Bentheim buchte ich schon Monate vorher ein preiswertes Zimmer in einer Pension. Übrigens liegt Nordhorn nicht im hohen Norden Deutschlands, wie ich oft gefragt wurde, sondern im äußersten Südwesten Niedersachsens, nahe der niederländischen Grenze.

Die Anfahrt war mit Ausnahme einiger kleiner Staus trotz der Ferienzeit problemlos, nur für die Weiterfahrt nach Nordhorn schickte mich das Navi durch enge und engste Gässchen mit viel Kopfsteinpflaster. Wer auch hier fahren will, vorher an der Rezeption fragen, es erspart viel Kurbelei und Schüttelei.

Nachdem ich um die Mittagszeit in Nordhorn ankam, kam ein weiterer Tiefschlag. Auf den Parkplatz des Tiergartens darf man als Besucher der Feldtage nicht mehr parken, selbst mit Behindertenausweis nicht. Ansonsten wäre Abschleppen angesagt, wurde mir klar, aber ziemlich unfreundlich mitgeteilt.

Dort vertrieben, sagte mir jemand vom Aufsichtspersonal der Feldtage, Freitag wäre kein offiziell geöffneter Tag. Erst ein Hinweis auf den Internet-Auftritt des Clubs brachte ihn zum Nachdenken über eine geeignete Lösung. Die konnte auch mit Hilfe eines weiteren entscheidungsfreudigen Mitarbeiters gefunden werden.

Ein kleiner Teil der Ausstellung

Nordhorn Reihen 1

Nordhorn Reihen 2

Nordhorn Reihen 3

Nordhorn Reihen 4

Nordhorn Reihen 5

Nordhorn Reihen 6

Nordhorn Reihen 7

Nordhorn Teilemarkt 1

Der Teilemarkt im Aufbau (Freitag)

Als ich endlich auf dem Gelände angekommen war, verflog der Ärger schnell beim Anblick der schon anwesenden Ausstellungsexponate. Nach einem Rundgang über die Felder A (Clubs), M (wenige Traktoren) und B (Teilemarkt) zog es mich zu Feld C. Hier waren die Schwerpunkte Güldner und Deuliewag angesammelt.

Hierher kam ich auch an den Folgetagen immer wieder hin, es war genug zum Staunen und Fotografieren zu sehen. Bei Güldner allein vier unterschiedliche Typen des Hydrocar, der praktische Transportkarren mit Ladefläche und hydrostatischem Antrieb. Er war wohl weniger in der Landwirtschaft im Einsatz, eher in der Industrie und auf Flughäfen, überall wo Transportkapazitäten mit schnellen und wendigen Fahrzeugen benötigt werden.

Aber damit nicht genug, unzählige Exemplare vom Haifischmaul über die ovalen Kühlergrills bis hin zu den G-Modellen waren versammelt. Ob alle Typen da waren, konnte ich nicht feststellen, dann hätte ich wahrscheinlich die gesamte Zeit hier verbringen müssen. Mir ging es auch eher um die seltenen Modelle der Vorkriegszeit und die Exoten mit geringer Stückzahl. Auch hier wurde ich nicht enttäuscht, mehrere A20 mit dem markanten eckigen Kühlergrill waren anwesend, ebenso zwei A28 und ein AF30. Damit nicht genug, ein V2K Allrad thronte auf einem Sandsockel und ein Multitrac 517 - eigentlich von Ritscher gebaut - stand direkt daneben.

Schwerpunkt Güldner

Nordhorn Schwerpunkt 1

Vier unterschiedliche Typen des Hydrocar

Nordhorn Schwerpunkt 2

Nordhorn Schwerpunkt 3

Besucherandrang am Sonntag

Güldner V2K

 

 

Schwerpunkt John Deere

Nordhorn Schwerpunkt 4

Die alte Garde

Nordhorn Schwerpunkt 5

Nordhorn Schwerpunkt 6

Nachkriegs-Fahrzeuge aus USA

Miniatur-Modelle

Direkt neben den großen Bereich für Güldner schloss sich ein wesentlich kleinerer für Deuliewag an. Was heißt jedoch in diesem Zusammenhang klein? Gemäß Programmheft sollten hier über dreißig Deuliewag zusammenfinden. Ich habe nicht nachgezählt, aber es könnte hinkommen. Ich bezweifle, nochmals an einem Ort solch eine große Ansammlung des kleinen Berliner Herstellers zu Gesicht zu bekommen.

Ein Junge, der mit seinem Vater in der gleichen Pension wie ich übernachtete, meinte abends zu mir, diese Traktoren wären nicht schön. Das war klar, die wenigsten waren fertig restauriert. Vom Zustand Scheunenfund bis zu in allen möglichen Phasen der Restaurierung befindlich, war die Optik teilweise nicht überzeugend. Aber das gehört zum rostigsten Hobby der Welt dazu, irgendwann muss mit einer Überarbeitung begonnen werden.

Die größte Überraschung tauchte erst am Samstag auf. In einem geschlossenen Zelt war schon am Freitag ein ultraseltener Deuliewag D36 Straßenschlepper versteckt, die Seitenwände wurden erst am Samstag entfernt. Auch er war mitten in einer begonnenen Restaurierung, aber überhaupt mal einen zu sehen, war Erlebnis genug. Wunderbar!

Eine Reihe großer Schlüter (rote Riesen) und aktueller moderner Deutz Fahr direkt daneben zeigten die Weiterentwicklung als schönen Kontrast zu den alten Fahrzeugen der Vor- und Nachkriegszeit. Aber das ferngesteuerte Modell eines Schlüters mit etwa 1,80 Meter Gesamthöhe stahl allen die Schau. Bei jeder Vorführung umlagerte eine dichte Traube von Zuschauern das Modell, das auf Grund seiner Größe und Kraft sogar einen mehrscharigen Pflug ziehen konnte.

Schwerpunkt Deuliewag

Nordhorn Schwerpunkt 7

Links der unrestaurierte D15, rechts ein D24

Nordhorn Schwerpunkt 8

Nordhorn Schwerpunkt 9

die vorderen drei sind DA18

mit Kabine ein DA32, rechts ein Stock Bj. 1950

Nordhorn Schwerpunkt 10

Nordhorn Schwerpunkt 11

links ein D30

und viele weitere

Auf den vielen Feldern des Geländes wurden viele landwirtschaftliche Arbeiten anschaulich vorgeführt. Waren im Vorjahr der Hanomag WD Groß- und Kleinpflug die Sensation, sollen es in diesem Jahr zwei Fowler Dampfpflug-Garnituren werden. Eine Garnitur besteht aus zwei Dampfmaschinen von je zwanzig Tonnen Einsatzgewicht, die an einem sehr langen Seil einen Kipp-Pflug über das Feld ziehen. Das so alte Technik heute noch funktionsbereit vorhanden ist, grenzt fast schon an ein Wunder.

Heute lustig anzuschauen ist dagegen eine alte pferdegezogene Feuerwehr von 1901 aus Amerika, deren Pumpe ebenfalls dampfgetrieben war. Ob sie wohl ständig unter Dampf gehalten wurde? Erst anheizen, wenn es schon brannte, war sicherlich etwas spät.

Eine weitere Sonderschau war von der Holder-IG getragen, die im Zentrum ihres Betätigungsfeldes die Pflanzenschutzspritzen der Firma Holder hat. In der langen Geschichte dieser Spritzen ist die technische Entwicklung gut zu verfolgen, unzählige Modelle entstanden in ca. 125 Jahren. Von der kleinen Handspritze der ersten Jahre über selbst fahrende Spritzen mit großen Fässern bis zu den heutigen Aufbaugeräten für z.B. den Unimog ist fast alles zu sehen. Leider habe ich es versäumt, einen Überblick zu fotografieren.

Im Bereich daneben auf Feld H und I befanden sich etliche Uralt-Traktoren aus Europa und USA, die leider teilweise falsch oder gar nicht beschriftet waren und auch keine Typenschilder aufwiesen. Einige der interessanten Fahrzeuge konnte ich somit nicht einordnen. Schade, aber es war schon im vorigen Jahr so.

Viel Arbeit auf den Feldern!

Nordhorn Arbeit 1

Nordhorn Arbeit 2

Nordhorn Arbeit 3

Nordhorn Arbeit 4

Nordhorn Arbeit 5

Nordhorn Arbeit 6

Nordhorn Arbeit 7

Nordhorn Arbeit 8

Nordhorn Arbeit 9

Im obersten Teil des Ausstellungsgeländes war noch eine Sonderaustellung angesiedelt, hier war alles in grün und gelb gehalten, den Farben von John Deere. Vom kleinen Dreibeiner, den Row-Crop Traktoren meist aus USA bis zu riesigen Knicklenkern, denen man respektvoll Platz macht, wenn sie mit ihrem oft brüllenden Motoren durch die Menge rollen. Eine große Sammlung Miniaturmodelle rundete die Ausstellung ab.

So hatte ich die drei Tage auf dem riesigen Ausstellungsgelände von 25 Hektar (für Nichtlandwirte: das sind 250.000 Quadratmeter!) genügend Gelegenheit, immer wieder was Neues zu entdecken und ausgiebig zu fotografieren. Auch dieser zweite Besuch in Nordhorn mit jeweils drei Tagen Dauer wurde in keiner Weise irgendwann langweilig, es gab immer was zu sehen. Ich kann jedem Besucher nur empfehlen, mit ausreichend Zeit hier anzukommen, ein Tag ist zu wenig!

Zwei Bitten an den Veranstalter bleiben noch: die Parkplatzsituation für Behinderte könnte besser sein. Und für die Fotografen - es werden im digitalen Zeitalter immer mehr - wäre es schön, wenn die Ausstellungs-Exponate nicht gerade und dicht an dicht bis an Hecken und Zäune gefahren würden. Schräg aufgestellt und mit etwas Abstand von der Umgebung sind viele schöne Fotos möglich.

Veranstalter: Treckerclub Nordhorn e.V.
Termin: 09. - 10.08..2014
Ort: Nordhorn, Nähe Tierpark

 

Text und Fotos: Peter Kautz