Anfang der fünfziger Jahre war bei Deutz die Leistungspalette nur grob gestaffelt, die 514-er Typen bildeten mit ihren 15 PS pro Zylinder, also 15-30-45-60 PS nur ein grobes Raster. Nach unten fehlte ein preiswerter, für Klein- und Kleinstbetriebe ausreichender Schlepper. Dafür wurde der F1L612 entwickelt. Ein knapp kalkulierter, einzylindrischer Tragschlepper mit 11 PS Leistung fand eine große Zielgruppe, wie auch die Verkaufszahlen bestätigten.
Die kleine Maschine hatte nur 763 ccm und war mit nur 830 kg Leergewicht der leichteste Deutz-Schlepper aller Zeiten. Zur optischen Verbesserung sollte die in Bild 7-9 erkennbare, als Zubehör lieferbare mittige Haubenverlängerung beitragen.
Den F1L612 gab es in einigen unterschiedlichen Varianten. Mit kurzen Radstand war er ein Grünlandschlepper ohne Zwischenachsanbau von Geräten. Mit langem Radstand wurde er zum Tragschlepper, bei dem der Zwischenachsanbau möglich ist. Eine Besonderheit war in der langen Version der umsteckbare Fahrersitz, der mit entsprechend angeordneter Pedalerie das Rückwärtsfahren erheblich erleichterte. Er sollte zusammen mit dem F1L712 der einzige Tragschlepper bei Deutz bleiben.
Je nach Reifengröße wurde er als Normalrad (N), Hochrad (H) oder Universalrad (U) Modell angeboten. Mit schmaler Spur war die Plantagenversion erhältlich, die für Obstplantagen auch mit Vollverkleidung geliefert werden konnte.
Der Deutz F1L712 und die Plantagenschlepper F1L612 und F1L712 werden gesondert beschrieben!
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