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Der Ritscher Multitrak (ab 1955 Multitrac geschrieben) ist eine Eigenentwicklung von Ritscher im Zweiholm System, wie es auch von Lanz und Eicher verwendet wurde. Der anfangs eingebaute MWM Motor wurde ersetzt von einem Güldner Motor, Güldner nahm damit den Geräteträger in sein Programm auf und vermarktete ihn unter seinem eigenen Logo. Ab 1958 wurden auch Deutz Motoren verbaut, da Deutz ebenfalls den Geräteträger in sein Programm übernahm und unter eigenem Logo vermarktet hat.
Die Produktion von Geräteträgern wurde zum starken Standbein bei Ritscher und übertraf nach und nach die Gesamtproduktion aller Standard-Schlepper. Cirka 2000 Stück wurden unter eigenem Logo verkauft, bei Güldner kamen noch einmal ca. 500 Stück und bei Deutz ca. 200 Stück dazu.
Multitrak 512G
Dieser erste Multitrak von Ritscher wurde als Geräteträger und Schlepper zugleich vermarktet. Angetrieben wurde er von dem MWM Motor AKD12E mit nur 905 ccm Hubraum und einer Leistung von 12 PS. Das ZF Getriebe A5/5 hat fünf Vorwärts- und einen Rückwärtsgang, ein Vorschaltgetriebe verdoppelt die Anzahl der Gänge.
Die Abmessungen waren nicht nur durch Verstellmöglichkeiten der Spurbreite variabel, auch der Radstand ließ sich durch Ausziehen des Gräterahmens verändern. Im Neuzustand sicher eine schöne Sache, aber wenn der Rahmen durch intensive Nutzung verrostet, verschmutzt oder verdellt war, wurde es schwierig, die Einstellung zu verändern.
Ritscher machte mit dieser schwachen Motorisierung den gleichen Fehler wie auch auch seine Mitbewerber. Als der 517 G mit stärkerem Motor erschien, war für den 512G keine Nachfrage mehr da und er wurde aus dem Programm genommen.
Multitrak 517G / Multitrac 517G
Der 517G erschien anfangs noch als Multitrak, die Schreibweise wurde aber noch im Erscheinungsjahr 1955 auf Multitrac geändert. Da die Firma Güldner den Geräteträger auch in ihr Programm übernehmen wollte, lieferte Güldner Motoren und Ritscher im Gegenzug fertige Geräteträger.
Als Motor wurde nun der Güldner 2LD eingesetzt, ein luftgekühlter Zweizylinder mit 1,3 Litern Hubraum und 17 PS. Als Getriebe war anfangs das auch beim 512G genutzte ZF A5/5 eingesetzt, ab Ende 1955 jedoch das ZF A5/6, welches einen zusätzlichen Kriechgang enthielt. Dadurch wurde das Vorschaltgetriebe überflüssig.
Multitrac 517GH
Der Geräteträger 517GH war die Hochradvariante des 517G. Bis auf die größeren Räder war die Ausstattung gleich, als Getriebe wurde jedoch das ZF A5/5 mit Vorschaltgetriebe beibehalten.
Multitrac 520GH
1959 verschwand die Normalrad-Ausführung 517G vom Markt, der 517GH erhielt jedoch einen durch Drehzahlerhöhung auf 20 PS erstarkten Güldner 2LD Motor und wurde damit zum 520GH. Ansonsten war der bis 1963 gebaute Schlepper baugleich.
Bau-Multi
Ebenfalls 1959 verwirklichte Ritscher eine Idee für weitere Anwendungen des Multitrac. Speziell für die Anforderungen im Baugewerbe wurde ein Muldenkipper angeboten. Das Fahrwerk war vereinfacht, Spurverstellung und variabler Radstand entfielen. Auf dem Bau-Multi wurde vorne eine Kippmulde und rundum eine andere Bereifung montiert. Der Motor entsprach dem Multitrac 520GH, ebenfalls das Getriebe, aber ohne Vorgelege für Kriechgänge.
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