Für die Ruhrstahl AG wird nur diese eine Seite gebraucht, die Firma stellte nur diese eine Landmaschine her, wie der Geräteträger bei Ruhrstahl genannt wurde. Der Geräteträger ist aber nicht nur der einzige Typ, er ist auch im Erscheinungsbild gewöhnungsbedürftig und in der Technik ungewöhnlich. Beim ersten Blick fällt der im mittleren Teil hochgeführte Rahmen und der hinten stehende Motor auf. Diese Bauweise ermöglicht dem Fahrer einen freien Blick auf mittig oder vorn angebrachte Anbaugeräte, die allesamt im Einmannbetrieb montiert und genutzt werden können.
Der Ruhrstahl Geräteträger erhielt immer wieder Auszeichnungen für seine in der Praxis optimalen Fähigkeiten, einer weiten Verbreitung stand aber neben dem ungewöhnlichen Aussehen auch der sehr hohe Preis im Weg. Er wird je nach Quelle zwischen 11.000 DM und 19.000 DM beziffert, wobei in dieser Zeit ein vergleichbarer Standardschlepper für circa 5.000 DM erhältlich war. Somit war es nur sehr gut betuchten Landwirten möglich, den Geräteträger zu erwerben.
Darüber hinaus war der Henschel Zweizylinder Motor mit seinen 20 PS zu schwach, um die gebotenen Möglichkeiten auszunutzen. Wenn die Anbauräume vorne, mittig und hinten gleichzeitig genutzt werden sollten, stand oft Motorleistung und Traktion nicht in ausreichender Menge zur Verfügung. Stärkere Motoren vom österreichischen Hersteller Warchalowski mit 35 oder 40 PS waren zwar in Einzelstücken (Prototypen?) eingebaut, gingen aber nicht in Serie.
Das Wendegetriebe mit vier Vorwärts- und Rückwärtsgängen war eine Eigenentwicklung Ruhrstahl, wurde aber für die Serie von Renk gebaut und zugeliefert. Das Zubehör für den Geräteträger wurde in vielen Fällen von Zulieferern entwickelt, die Kosten hierfür vom Ruhrstahl übernommen. So stand in kurzer Zeit ein umfangreiches Zubehörprogramm zur Verfügung.
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