Nein, hier wird keine Waschmaschine gezeigt. Der zumindest den älteren unter uns noch gut bekannte Hersteller von Haushaltsgeräten hat auch einmal Traktoren gebaut, genau einen Typ, der M1 oder auch einfach nur Zanker Ackerschlepper genannt wurde. Somit wird hier auch nur die eine Seite benötigt, es werden keine weiteren Typen folgen, Zanker wurde erst verkauft und dann die Produktionsstätte stillgelegt und abgerissen.
Zanker hatte in den Kriegsjahren Gasgeneratoren gebaut und war unter anderem Zulieferer für MIAG Traktoren. Vielleicht aus dieser Vorgeschichte heraus wurde 1947 ein Einzylinder-Zweitakt Dieselmotor entwickelt, der an kleine Schlepperfirmen verkauft wurde.
Schon 1948 hatte Zanker es geschafft, um den Motor herum einen kompletten Schlepper zu bauen. Der Motor wird in der Literatur mit unterschiedlichen Leistungsangaben genannt, in einem Artikel z.B. stehen im Text 12 PS bei 1250 U/min, das abgebildete Typenschild zeigt jedoch 14 PS bei 1500 U/min. In anderen Quellen ist es ähnlich, daher sind in der Tabelle unten beide Angaben aufgeführt. Die Kühlung erfolgt über ein Thermosyphon-System, ein geschlossener Kreislauf, in dem ohne Pumpe das warme Wasser zum Kühler aufsteigt und das abgekühlte zum Motor zurückgeführt wird.
Anfangs wurden ein Getriebe vom Zulieferer ZF eingebaut, wenig später kam auch hier eine Eigenkonstruktion zum Einsatz. Insgesamt war die Fertigungstiefe der Bauteile sehr hoch, fast alles wurde im eigenen Hause produziert. In Anbetracht der gefertigten Stückzahlen war das jedoch sehr kostspielig. Ein Zanker kostete damals 6270 DM, vergleichbare Produkte der Mitbewerber waren ab ca. 4500 DM erhältlich. Somit stand schon der Preis einer weiteren Verbreitung im Weg, in der gesamten Produktionszeit wurden nur ca. 100 Zanker Schlepper gebaut.
Doch schon Ende 1949 begann eine Zusammenarbeit mit Bautz. Bis dato reiner Landmaschinenhersteller, wollte Bautz auch Traktoren in sein Lieferprogramm aufnehmen. Die Wahl fiel auf den Zanker M1. Der Schlepper wurde weiterhin bei Zanker gebaut, erhielten nur ein Bautz Logo auf dem Grill und ein Bautz Typenschild. Von 1949 bis 1951 wurde er so als Bautz B14AS vermarktet, sogar mit 5950 DM billiger als die original Zanker Schlepper. So konnte Bautz sofort Traktoren vermarkten und in Ruhe eigene Konstruktionen entwickeln, die ab 1950 auf den Markt kamen.
1951 beendete Zanker endgültig die nicht sehr erfolgreiche Episode als Traktorfabrikant. Da der Markt für Haushaltsgeräte boomte, ist die Entscheidung sicher nicht schwer gefallen.
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