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Hersteller - BTC, BTG, Tatrac - Geschichte -

 

BTC, BTG und Tatrac Geschichte

Die Firma mit wechselnden Standorten innerhalb Münchens wechselte auch öfter mal den Namen, hier eine Übersicht:

1949 - 1953

BTC

Bavarian Trucking Company  oder auch
Bayrische Transportfahrzeuge GmbH

1953 - 1960

BTG

Bayerische Traktoren- und Fahrzeugbau GmbH

1961 - 1965 (?)

Tatrac

Tatrac Traktoren GmbH & Co. KG

Anfangs wurden Behelfsschlepper mit dem US-Jeep als Basis gefertigt. Neben anderen zweckoptimierten Änderungen wurde der wassergekühlte Deutz Motor F1M414 als Antriebsquelle genutzt. Je nach Ausgangsbasis und Einsatzzweck waren es fast nie genau gleiche Fahrzeuge.

Ab 1951 war mangels ausgemusterter Jeeps BTC gezwungen, eigene Rahmen zu fertigen. Auch die Palette der Motoren wurde breiter, Hatz Zweitakter und MWM Viertakter wurden wahlweise eingebaut. Die Getriebe waren mit vier oder fünf Vorwärtsgängen und einem Rückwärtsgang ausgestattet.

Logo BTGDie Zeit blieb nicht stehen, die Landwirte erwarteten richtige Traktoren - die Ära der Behelfsschlepper war vorbei. Ab 1955 baute nun BTG eine pfiffige Eigenentwicklung: vier gleichgroße Räder, Allradantrieb und auf Wunsch auch Allradlenkung mit Hilfe von ZF-Lenkachsen. Beim BTG 4/32 übernahm ein Perkins Motor mit 32 PS den Antrieb, beim BTG 4/25 erledigte dies ein Güldner Motor mit 24 PS. 1956 folgte noch der BTG 4/17, ebenfalls mit einem Güldner Motor, aber mit nur 17 PS. Dieser Schlepper war jedenfalls geplant, ob er realisiert wurde ist unbekannt. Zumindest ist heute kein existierendes Exemplar bekannt.BTG-Deutz D40

1958 ging BTG eine Kooperation mit Deutz ein, die beiden Firmen Vorteile bringen sollte:

- BTG konnte seine Schlepper über das große Händlernetz von Deutz vertreiben
- Deutz hatte mit dem D40 einen Allradschlepper im Programm.

Zur Unterscheidung vom normalen Deutz D40 wurde der Schlepper bei Deutz auch als D40T bezeichnet. Die Motorenpalette war damit erweitert auf den Deutz Motor F3L712. Ab 1960 stieg die Leistung des Motors auf 41 PS, der Schlepper wurde umgetauft auf TD40. Jedoch waren die Erwartungen trügerisch, ein wesentliches Ansteigen der Produktionszahlen erfolgte nicht.

Die Eigenentwicklung des Getriebes und der Achsen erwies sich als zu schwach, unter hoher Last konnte es komplett auseinander gerissen werden. Im gleich motorisierten Nachfolger HZ40 wurden deshalb Logo Tatrachier komplett neu entwickelte, wesentlich verstärkte Komponenten eingebaut.

Doch der Schlepper war zu teuer, BTG musste die Produktion einstellen. Daraufhin wurde 1961 die Tatrag Traktoren GmbH & Co. KG gegründet (von ehemaligen Mitarbeitern?). Die Tatrac fungierte als reine Vertriebsgesellschaft, hergestellt wurden die Traktoren unter der Bezeichnung Tatrac TD40 im Eisenwerk Gebr. Frisch in Augsburg.

BTG-Tatrac TD601963 löste ein größerer und stärkerer Traktor den TD40 ab, der Tatrac TD60. Er hatte den Deutz F4L712 eingebaut, ein Vierzylinder mit 3,4 Litern Hubraum und 52 PS Leistung. Hydraulische Lenkung und hydraulische Bremsen unterstützen den Fahrer. Mit den größeren 28 Zoll Serienreifen wurde er zu einer stattlichen Erscheinung. Vor Ende der Produktion kam auch noch der verbesserte Nachfolger Deutz F4L812 zum Einsatz, der aber die gleichen Daten aufweist.

Ende 1965 sollen die letzten Tatrac bei der Firma Frisch produziert worden sein. Die Spur der Tatrac GmbH verliert sich, das genaue Ende ist nicht bekannt. Die Ideen für einen Trac waren vielleicht zu früh, später griffen andere Firmen dieses Konzept auf und setzten erfolgreiche Projekte damit um.

 

Text und Fotos: Peter Kautz