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Hersteller - Holder - Geschichte -

 

Holder Historie

Das Unternehmen Holder wurde 1888 von den Brüdern C. Friedrich und Martin Holder in Urach als Maschinen-Werkstatt und Magnetfabrik gegründet. 1902 erfolgte der Umzug nach Metzingen, wo die Firma bis heute fest verwurzelt ist.

1912 waren bereits 100 Mitarbeiter bei Holder in Lohn und Brot. Gebaut wurde z. B. Rebenspritzen zur Schädlingsbekämpfung im Weinbau.

Erst ab 1930 wurden bei Holder die ersten Traktoren gebaut - der Einachsschlepper „Pionier“ mit 6 PS Leistung. Max Holder, Sohn von C. Friedrich Holder, hatte bei einem Amerika-Aufenthalt die dort rasante Entwicklung in der Motorisierung der Landwirtschaft beobachtet. Er setzte sich gegen alle Widerstände durch. So konnte eine von Anfang an richtungsweisende Konstruktion mit reichhaltiger Ausstattung präsentiert werden.

Holder B10 GespannDer ungünstige Zeitpunkt - Depression, Massenarbeitslosigkeit und akuter Geldmangel auch bei den Bauern - führte zu einem nur schleppenden Anlauf der Verkäufe. Doch mit dem Aufschwung ab 1933 verstärkte sich auch die Nachfrage nach den Holder-Einachsschleppern, die Kaufaufträge zeigten, das die richtige Entscheidung getroffen war.

Die Kriegswirren mit ihrer Materialknappheit brachten das Verbot mit sich, Motoren für Flüssigbrennstoffe zu bauen. Somit mussten Holzgasgeneratoren her, gar nicht so einfach bei den kleinen Motoren mit nur 500 ccm. Doch Holder konnte auch dieses Problem lösen, von 1943 bis 1948 wurden Fahrzeuge dieser Bauart in großer Stückzahl ausgeliefert.

Holder A8 CultitracNach dem Krieg stieg die Nachfrage nach den Schleppern stetig an. Somit konnte Holder 1949 in Grunbach bei Waiblingen ein neues Zweigwerk für den Kleinschlepperbau, die „Holder GmbH Grunbach“ aufbauen.

Holder gelang es, den ersten funktionstüchtigen Kleindiesel zu entwickeln und in seinem Einachsschlepper ab 1950 anzubieten. Ein beachtlicher Erfolg, der sich auch in den Verkaufsstatistiken niederschlug.

Ab 1953 startet Holder auch mit den ersten Vierradschleppern durch, dem B10 - ein kleiner, wendiger Traktor mit tiefem Schwerpunkt und Vierradbremse. Speziell im Wein- und Obstbau, aber auch in anderen kleinen landwirtschaftlichen Betrieben findet der Schlepper bald seine Käufer.

Holder Cultirac AM2Aber 1954 kommt die eigentliche Sensation, bis heute ein Kennzeichen der Holder-Traktoren: der Knicklenker A10 mit Allradantrieb, der erste einer langen Serie von knickgelenkten Schleppern. Der ausserordentlich wendige und mit viel Hydraulik ausgestattete Schmalspurschlepper überzeugt viele Käufer und lässt Holder in der Folgezeit zu einem der führenden Herstellern von Kleintraktoren werden 1959 wurde der 50.000ste Holder Traktor ausgeliefert.

In der Folgezeit erfolgte eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Traktoren. Die Motorleistungen wurden erhöht, das Kickschlepperkonzept perfektioniert. Doch auf dem Schleppermarkt wurde es immer enger, die Zulassungszahlen gingen zurück, die Finanzlage des Unternehmens verschlechterte sich dramatisch.

Holder B181986 musste ein Vergleichsverfahren mit den Gläubigern eingeleitet werden. Nach langen Verhandlungen blieb zur Fortführung der Produktion nur noch das Werk in Metzingen erhalten. Die Massnahmen waren jedoch von Erfolg gekrönt, schon 1988 war das Schlimmste überstanden. Ab 1989 werden jedoch keine eigenen Motoren mehr gebaut, neuer Lieferant ist Deutz. Ab 1990 wird erstmals nach Jahrzehnten der Bereich Pflanzenschutz- und Umwelttechnik zur umsatzstärksten Sparte des Unternehmens.

Jedoch 1992 kommt der große Schlag: die Maruyama Manufactoring Company Inc., Tokio, wird  alleiniger Eigner von Holder. Holder produziert vor wie nach Traktoren, verstärkt seinen Einsatz im Bereich Landschaftspflege und Kommunen. Die bisher charakteristische grüne Lackierung wird von einer orangenen Farbe abgelöst.

Holder Cultitrac A501996 wird alles wieder umgedreht: Dr. Hans Saur und seine Familie kaufen das Unternehmen zurück. Dies scheint ein gelungener Schritt, in den Folgejahren kommen immer wieder neue Entwicklungen auf  den Markt wie z. B. das OVS-Gebläse, der Dual-Drive-Fahrzeugantrieb, die C-Trac Serie usw.

Jedoch schon im Juni 2005 wird Holder ein Mitglied der UZEL-Gruppe, eingegliedert bei Uzel Traktor, Istanbul / Türkei. UZEL zählte laut eigener Beschreibung zu den weltweit größten Herstellern von landwirtschaftlichen Maschinen. Doch auch UZEL kommt in wirtschaftliche Schwierigkeiten, 2008 muss Holder Insolvenz anmelden. Noch im gleichen Jahr übernehmen drei Unternehmer aus Baden-Württemberg die Firma und wollen Holder wieder zu einem erfolgreichen Unternehmen zurückführen.

 

 

Text und Fotos: Peter Kautz