In Deutschland gab es Anfang der fünfziger Jahre einen Boom mit Fahrzeugen bis 250 ccm Hubraum. Das lag überwiegend am Führerschein der damaligen Klasse 4 (1937 - 1954), der ohne größere Prüfung ab dem Alter von 16 Jahren den Betrieb von Fahrzeugen aller Art (Motorräder, PKW, Kleintransporter) bis 250 ccm oder bis 20 km/h (z.B. Traktoren) erlaubte. Hiermit begann die Ära der Kleinstwagen wie das Goggomobil des Herstellers Glas, die Isetta von BMW oder der Messerschmitt Kabinenroller.
Auch Vidal & Sohn wollte auf dieser Welle mitschwimmen, hatte aber kein entsprechendes Fahrzeug im Programm, nachdem schon Anfang der vierziger Jahre die Produktion des Tempo A200 eingestellt worden war. So brachte man 1950 das Dreirad Tempo Boy heraus, das gegenüber dem zeitgleich gebauten Tempo Hanseat stark vereinfacht ausgestattet war.
Der Tempo Boy erhielt anfangs wie der ehemalige Tempo A200 einen Motor mit 200 ccm Hubraum und einer Leistung von 7,5 PS. Ein Dreiganggetriebe mit zusätzlichem Rückwärtsgang sorgte für die Kraftübertragung. Der Tempo Boy 50 musste noch mit Handkurbel angelassen werden, der Tempo Boy 51 hatte schon einen elektrischen Anlasser.
Ab 1951 gab es den etwas stärkeren Motor WU250 vom Hersteller ILO, jetzt standen 244 ccm Hubraum und 9,5 PS Leistung zur Verfügung. Der letzte in der Evolution war der ILO Te250, der 10 PS bieten konnte. 1956 wurde die Produktion von Dreirädern bei Vidal & Sohn eingestellt.
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