Der Name Fendt Dieselross F22 wurde schon 1938 erstmals geboren. Dahinter verbarg sich ein Schlepper, der viele Neuerungen mit sich brachte. Erstmals wurde damit bei Fendt ein Traktor in rahmenloser Bauweise produziert. Motor, Getriebe und Hinterachse bildeten das selbsttragende Rückgrad des Schleppers. Der Motor, ein Zweizylinder Deutz F2M414 mit 2,2 Liter Hubraum und 22 PS Leistung, besaß eine geschlossene Wasser-Umlaufkühlung. Der dafür erforderliche große Kühler wurde unter einer Motorhaube mit entsprechender Frontmaske geschützt, zum ersten Mal hatte ein Fendt ein "Gesicht", sah nicht mehr aus wie ein fahrender Stationärmotor.
Das Prometheus Getriebe verhalf dem F22 zu 15 km/h Endgeschwindigkeit, es soll auch noch eine Übersetzung für die Straße mit 18 km/h gegeben haben. Das Dieselross F22Z unterschied sich vom F22 durch das vom Hersteller ZF gelieferte A12 Getriebe, das aber in der Übersetzung und der Ganganzahl vollkommen gleich war.
Kriegsbedingt war von 1942 bis 1945 keine Produktion von Dieselschleppern erlaubt, aber schon 1946 wurden bei Fendt wieder Schlepper produziert, auch der F22. Anfangs mangels Rohstoffen aus Teilen der Vorkriegs-Produktion montiert, war jeder funktionierende Schlepper auf dem Markt willkommen.
1947 erfolgte eine grundsätzliche Änderung in der Motorausstattung. Eine über Jahrzehnte anhaltende Verbindung mit MWM begann, der nun F22V genannte Schlepper wurde mit dem MWM-Motor KD215Z ausgestattet, ein wassergehühlter Zweizylinder mit knapp 2,4 Liter Hubraum und 24 PS Leistung. Auf Wunsch war ein Getriebe mit 8 Vorwärtsgängen erhältlich, womit dann 23 km/h erreicht werden konnten. Der Schlepper war nun um 24 cm länger geworden, das "V" in der Typenbezeichnung stand für "verlängert". Der F22VZ war der gleiche Schlepper, hatte nur das ZF A12 Getriebe eingebaut.
Ein Schlepper mit Allrad-Antrieb auf Basis des F22VZ soll wenige Monate (1949/1950 ?) in geringen Stückzahlen produziert worden sein, eine genauere Beschreibung habe ich bisher noch nicht gefunden.
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