Pöhl - ein heute selbst bei Kennern der Traktorszene ein weitgehend unbekannter Name. Dabei gehörte die 1911 gegründete Firma in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts zu den führenden deutschen Firmen im Landmaschinenbau. Gebaut wurden in dieser Zeit im wesentlichen Motorpflüge, sowohl hinter einer unabhängigen Zugmaschine gezogene Pflüge als auch Tragpflüge.
1920 erfolgte die Vermarktung eines Ackerschleppers, der als direkter Konkurrent zum Fordson F gedacht war, aber wegen zu hohem Preis nicht zum Erfolg führte. Diese "Pöhl Ackerbaumaschine" wurde mit ständig geänderter Namensgebung, aber auch Ausstattung und Motorisierung bis in die dreißiger Jahre weiterentwickelt. Es sollen über eintausend Radschlepper von Pöhl vermarktet worden sein.
Aber auch andere interessante Konstruktionen brachte die Firma Pöhl auf den Markt. So der "Lastenschlepper" von 1918, ein großer Traktor mit weit nach hinten überhängender Ladefläche auf der Hinterachse. Oder der Pöhl Raupenschlepper R3 oder der Pöhl Kleinkraftschlepper, der wahlweise mit Raupen oder Rädern bestückt werden konnte.
Aber in der Weltwirtschaftskrise wurde Pöhl schwer angeschlagen. Die ehemals 1200 Mitarbeiter schmolzen auf ca. 50 Personen zusammen, Pöhl versank in der Bedeutungslosigkeit. Es wurden noch einige kleine Projekte aufgelegt, die aber nicht zum Erfolg führten. Nach dem Krieg wurde das im Ostsektor liegende Werk enteignet.
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