Bis 1948 hatte Ritscher ausschließlich Dreiradschlepper im Lieferprogramm, ab 1949 kamen auch Vierradschlepper dazu. Die dreistellige Typenbezeichnung enthält in der ersten Ziffer die Anzahl der Gänge und die beiden letzten Ziffern die PS-Zahl.
Ritscher 415
Neben dem Ritscher 420 war der 415 eines der ersten Vierradmodelle. Der Einzylinder MWM Motor KD215E mit knapp 1,2 Litern Hubraum bot eine Leistung von 15 PS und ist mit einem Ritscher eigenen Getriebe mit vier Vorwärts- und einem Rückwärtsgang gekoppelt.
Der Schlepper ist mit seiner (wahlweisen?) schmalen, hohen Bereifung 6.50-32 eine auffällige Erscheinung. Die Motorhaube weicht von den Ritscher Schleppern gleichen Jahrgangs ab, da eine neue, nicht mehr gerade über die Haube verlaufende Lenkung genutzt wurde, sondern eine schräg verlaufende Lenksäule mit Lenkgetriebe von ZF zum Einsatz kam.
Ritscher 515
Zum Jahreswechsel 1949/50 löste der Ritscher 515 den 415 ab und blieb bis 1951 im Programm. Der MWM Motor hieß jetzt KDW215E, entsprach aber ansonsten seinem Vorgänger. Ein neues Fünfganggetriebe mit sperrbarem Differenzial bot jedoch wesentliche Vorteile.
Äußerlich gut erkennbar war die neue Generation an der runden Motorhaube mit Mittelsteg, der den Lufteinlass teilt. Die Scheinwerfer waren weit hinter der Vorderachse befestigt, die neuen Hinterradkotflügel zum Sitzen für Beifahrer geeignet.
Kurz nach Produktionsstart wurde der MWM Motor vom Nachfolgemodell KDW415E mit den gleichen Leistungsdaten ablöst. Auch die Motorverkleidung wurde länger und die Scheinwerfer wanderten nach vorne kurz hinter die Vorderachse.
Ritscher 515/54
Von 1954 bis 1955 lebte der Ritscher 515 als 515/54 wieder auf. Der MWM Motor KDW415E blieb mit gleichen Leistungsdaten erhalten. Das Getriebe kam jetzt aber von ZF und hatte zehn Vorwärts- und zwei Rückwärtsgänge in zwei Gruppen.
Ritscher 515/56
Ein Ritscher 515/56 mit Baujahr 1956 ist auf den Fotos unten zu sehen. Als Motor ist auch wieder der MWM KDW415E verbaut. Über diese Variante und auch einen 515 mit diesem Baujahr ist in der gesamten mir zugänglichen Literatur nichts zu finden, somit sind mir auch keine Unterschiede zum Vorgänger bekannt.
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