Die Firma Stock lässt ihrem Dieselschlepper 1938 eine gründliche Überarbeitung angedeihen. Der Motor wird wie bisher bei der Firma Deutz zugekauft, aber jetzt der Typ F2M414. Von der Firma Deutz selbst wurde er in keinem eigenen Modell eingebaut, aber bei vielen Herstellern der damaligen Zeit genutzt. Der etwas größere Hubraum von jetzt 2,2 Litern brachte es auf eine Leistung von 22 PS und entsprach den Vorgaben des Schell-Plans der Regierung, der eine Vereinheitlichung im Fahrzeugbau anstrebte.
Das Getriebe war wieder eine Eigenentwicklung der Firma Stock, neu war ein Zwischengetriebe mit zwei Stufen. Hierdurch verdoppelte sich die Anzahl der Gänge (drei vorwärts, einer rückwärts) auf sechs Vorwärts- und zwei Rückwärtsgänge. Damals eine kleine Sensation, die Traktoren der Mitbewerber mussten meistens mit weniger Gängen auskommen.
Auch die Form wurde gefälliger. Statt dem freiliegenden Kühler war dieser jetzt durch ein Gitter in einer abgerundeten Motorhaube geschützt. Die Straßenversion entfiel, dafür waren hinten statt der Muschelkotflügel breitere Kotflügel möglich. Die erreichbare Höchstgeschwindigkeit wurde generell auf 19,5 km/h angehoben.
Wie auch beim Vorgänger sind die heute genutzten Typenangaben nicht eindeutig. Ich fand Dieselschlepper, Bauernschlepper, K22 und E22. Auch auf den Fotos unter ist ein buntes Erscheinungsbild erkennbar. Die Fotos 1-6 zeigen die alte Form mit neuem Motor, der wahrscheinlich in seinen langen Jahrzehnten "Lebenszeit" nachgerüstet wurde. Foto 10-12 zeigt einen Schlepper, der auf Grund seines Baujahrs und der Optik der Vorderachse wahrscheinlich ein auf Diesel umgerüsteter Holzgasschlepper ist.
Bis 1941 wurde dieser Type bei der Firma Stock produziert, 1942 erfolgte die von der Regierung erzwungene Umstellung auf Holgasschlepper. Diese sollen aber nur in geringen Stückzahlen gebaut worden sein. Erhalten ist wahrscheinlich keiner, höchstens mit Umbau auf Dieselmotoren.
|