Schon 1945 beschloss man bei Zetor, in die Herstellung von Traktoren einzusteigen. Man begann mit der Entwicklung eines neuen Traktormodells, das ab 1946 auch ausgeliefert wurde.
Zetor 25
Dieser erste Schlepper von Zetor war für die damalige Zeit mit einem erstaunlichen Umfang an Ausstattung versehen. Das Getriebe hatte drei Vorwärtsgänge und einen Rückwärtsgang, geschaltet in zwei Gruppen. Somit standen sechs Vorwärts- und zwei Rückwärtsgänge zur Verfügung. Auch eine Differenzialsperre war integriert, ebenfalls eine Lenkbremse. Zapfwelle und Riemenscheibe waren serienmäßig vorhanden, eine hydraulische Kupplung auf Wunsch verfügbar.
Der Zweizylinder Viertaktmotor hatte etwas mehr als zwei Liter Hubraum und stellte 25 PS Leistung bei 1800 U/min zur Verfügung. Als Manko kann man den fehlenden elektrischen Anlasser sehen. Dafür war eine Endgeschwindigkeit von 32 km/h erreichbar, die in einigen Exportländern zur Sperrung des sechsten Ganges führte.
Schon im Produktionsjahr 1947 wurden 3.500 Traktoren hergestellt, 60% der gesamten tschechischen Traktorenproduktion. Davon wurden 1000 Exemplare nach Belgien, Dänemark, Frankreich, Irland und Polen exportiert.
Zetor 15
Um auch einen kostengünstigen Traktor anbieten zu können, wurde ab 1947 ein Einzylinder Viertakt Schlepper ins Programm genommen. Der Schlepper hatte einen Hubraum von 1,6 Liter und eine Leistung von 16 PS bei 1500 U/min.
Das Getriebe wurde vereinfacht, ohne Gruppenschaltung standen fünf Vorwärtsgänge und ein Rückwärtsgang zu Verfügung. Doch die restliche Ausstattung bleib erhalten, auch hier gehörten Zapfwelle und Riemenscheibe zur Standardausrüstung, ebenso Lenkbremse und Differenzialsperre.
Es sollte der einzige Einzylinder im Programm von Zetor bis heute bleiben, der auch schon nach kurzer Zeit 1949 wieder aus dem Programm genommen wurde. Nur etwa 2200 Exemplare wurden gebaut.
Zetor 25A
Schon nach zwei Jahren kam 1948 eine stark überarbeitete Version des Zeter 25 auf den Markt, der Zetor 25A. Jetzt gehörte ein elektrischer Anlasser zur Standardausrüstung, die Stahlpfanne als Sitz wurde durch einen bequem gepolsterten Sitz ersetzt, die Vorderachse war für mehr Bodenfreiheit modifiziert. Eine Kabine war optional lieferbar, der Auspuff konnte nach oben oder unten geführt werden.
Eine ganze Reihe weiterer Verbesserungen kamen zum Einsatz bis hin zum überarbeiteten Luftfilter. Die Daten für Motor und Getriebe blieben jedoch gleich, 25 PS aus gut zwei Litern Hubraum und sechs Vorwärts- und zwei Rückwärtsgänge in zwei Gruppen standen zur Verfügung.
Neben der Variante Zetor 25K (siehe unten) gab es auch noch eine weitere interessante Sonderausrüstung ab Werk. Der Zetor 25K "polopásový" wurde zum Halbkettenfahrzeug umgebaut. Eine in der Mitte des Fahrzeugs abgebrachte Achse mit zwei Hilfsrädern wurde mit Federdruck in Position gehalten, eine Kette aus Bändern und Eisengliedern verband die Hinterräder und die Hilfsräder miteinander. Besonders auf Schlamm und Schnee sowie im Wald sollten die Ketten Hilfestellung geben. Bisher habe ich die extrem seltenen Schlepper nur auf historischen Bildern und als Miniaturmodell gesehen, auch die technischen Daten sind mir nicht bekannt.
Der Zetor 25A hielt sich bis 1961 extrem lange im Programm, alle Modelle der 25er (Zetor 25, 25A und 25K) zusammen wurden in 158.570 Exemplaren produziert.
Zetor 25K
Kurz nach Erscheinen des Zetor 25A wurde ihm der Zetor 25K als spezieller Pflegeschlepper im Flachland zur Seite gestellt. Er erhielt Hinterräder in den Größen 9.00-36 oder 13.00-28 für den Einsatz zur Bodenbearbeitung oder der Pflege von Reihenkulturen. Um die Bodenfreiheit um etwa 19 cm zu erhöhen, wurde auch die Vorderachse entsprechend verändert.
Das Getriebe erhielt eine engere Abstufung der Gänge, um in den unteren Geschwindigkeiten bis 12 km/h vier Gänge zur Verfügung zu haben. Die Höchstgeschwindigkeit wurde damit auf ca. 20 km/h verringert. Die hydraulische Dreipunkt-Aufhängung gehörte hier zur Serienausstattung.
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