Nach dem Krieg musste Allgaier mit der Herstellung ziviler Produkte neue Betätigungsfelder erschließen. Durch enge Verbindungen zu Kaeble, die im Motorenbau tätig waren, kam schnell der Entschluss zum Traktorenbau. Schon 1946 waren erste Prototypen des R18 für ausgiebige Tests fertig, ab 1947 startete die Serienproduktion.
Der Motor von Kaelble ist ein liegender Einzylinder, der mit einer Wasserverdampfungskühlung auf Temperatur gehalten wird. Der Zylinder ist von einem Wassermantel umgeben, das erhitzte Wasser steigt in den über dem Motor liegenden Wassertank auf, kühles Wasser rückt nach. Aus einem Hubraum von 1840 ccm werden 18-20 PS bei nur 1500 U/min mobilisiert.
Das Getriebe ist über drei Keilriemen mit dem Motor verbunden. Vier Vorwärts- und ein Rückwärtsgang stehen zur Verfügung. Zur Grundausstattung gehören Zapfwelle, Riemenscheibe, Mähwerk und eine Lichtanlage. Weiteres kostenpflichtiges Zubehör ist erhältlich.
1949 erkannte man, dass der Motor eigentlich bis zu 22 PS leistete. Allgaier machte aus einem Schlepper zwei Modelle, der R22 kam dazu. Der R18 erhielt kleinere Reifen und wurde dadurch langsamer, der R22 behielt die bisher montierte Größe. Gleichzeitig fand eine leichte Überarbeitung statt, optisch gut am stärker abgerundeten Wassertank des Motors erkennbar.
Insgesamt konnte Allgaier einen sehr guten Start verzeichnen. 1950 lag die Firma an zweiter Stelle der Zulassungsstatistik, nur Deutz verbuchte noch bessere Zahlen.
Auf den Fotos 9 und 10 unten ist einer der ersten dieser Schlepper mit der Seriennummer 009 zu sehen. Dieser und der rote Schlepper von Bild 11 und 12 wurden im Traktormuseum Bodensee fotografiert.
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