Lanz Bulldog Traktoren
Lanz Bulldog - der Traktor schlechthin für viele Liebhaber. Die bei Lanz fast ausschließlich gebauten liegenden Einzylinder Motoren hinterlassen allein schon durch ihren einmaligen Klang einen bleibenden Eindruck. Heute kaum noch für ernsthafte Arbeiten im Einsatz, sind jedoch alle Modelle gesuchte Sammlerstücke, was sich auch im Preis niederschlägt.
Die Nachteile in der täglichen Arbeit damaliger Zeit werden heute gerne übersehen. Während konventionelle Dieselmotor-Traktoren schon eine halbe Stunde am Arbeiten waren, wurde beim Lanz der Glühkopf vorgeheizt und der Motor mühsam angekurbelt. Die Schüttelei des mehr als einen Wassereimer fassenden Hubraums der großen Motoren verdichtete nicht nur die Ladung des Anhängers, sondern belastete auch das Knochengerüst von Fahrer und Fahrgästen.
Vielleicht gerade deswegen ist heute die Anlassprozedur eines Lanz Glühkopf bei jedem Treffen ein Zuschauermagnet wie eine Zirkusnummer. Verständliche Technik eindrucksvoll demonstriert. Aus diesen Gründen werden Lanz-Modelle wohl "ewig" leben.
Link zur Hersteller-Beschreibung Lanz Bulldog mit Typenlisten und Seriennummernkreisen sowie Geschichte und Typenliste der spanischen Produktion Lanz Iberica
In den Beschreibungsseiten der Fahrzeuge finden Sie:
- Kurzbeschreibung des Fahrzeugs
- Mehrere Bilder unterschiedlicher Perspektiven und / oder Fahrzeuge.
- Technische Daten Fahrzeug, Motor, Getriebe, Bremsen und Zubehör
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Modelle mit Glühkopfmotoren und Verdampferkühlung
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In dieser ersten Generation der Traktoren mit Glühkopfmotor sind noch sehr unterschiedliche Entwicklungen zu finden. Der HL12 Bulldog mit dem weltweit ersten Glühkopfmotor überhaupt war eigentlich kein Schlepper, sondern eine fahrbare Antriebsmaschine für andere Geräte, ebenso sein kleiner Bruder HM8 Mops. Anders der FDH Felddank, der einzige Glühkopfmotor bei Lanz mit zwei Zylindern, eine schwere Acker- und Straßenzugmaschine. Die folgenden Baureihen HRx hatten schon den liegenden Einzylinder Zweitakter, wie er fast baugleich bis zuletzt eingesetzt wurde.
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HL12 Bulldog
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HM8 Mops
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HP Knicklenker
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FDH Felddank
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HR2
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Modelle mit Glühkopfmotoren und Thermosyphonkühlung
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Mitte der 30er Jahre wurde bei Lanz die offizielle Bezeichnung der Fahrzeuge geändert. Diese war bisher die Baureihe (HL, HM, HR, …), die Dxxxx-Nummer wurde nur als interne Bestellnummer genutzt. Ab jetzt war es umgekehrt, die D-Nummern waren die offiziellen Bezeichnung, die Baureihen wurden nur noch intern genutzt. Nach Durchsicht meiner Bilder werde ich die Gliederung nach Baureihe jedoch für alle Glühkopfschlepper beibehalten. Im Laufe der Jahrzehnte wurden viele der erhaltenen Modelle umgewandelt, aus eisenbereiften Acker-Bulldogs wurden Ackerluft-Bulldogs, aus Ackerluft-Bulldogs Eiler. Typenschild und Optik stimmen nicht mehr überein, eine Zuordnung nach Typ wird unmöglich. Die Baureihe kann jedoch meist anhand des Baujahrs und/oder der Fahrzeugnummer bestimmt werden.
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die großen 10,3 Liter Motoren Baureihe HRx Radschlepper
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Nach schlechten Erfahrungen mit der Verdampferkühlung in tropischen Ländern wurden alle Lanz-Modelle auf Thermosyphonkühlung mit geschlossenen Wasserkreislauf umgestellt. Glühkopfmotoren mit dieser Kühlung wurden bis Mitte der fünfziger Jahre gebaut.
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HR4
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HR5 D65xx
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HR6 D65xx
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HR7 D85xx
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HR8 D95xx
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HR8 D150x
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HRx Radschlepper (Fortsetzung)
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HRx Halbraupen und Raupenschlepper
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HR9 D25xx
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HR7 D8516
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HR8 D9550
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HRK D1550
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HRK D1560
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die “kleinen” 4,7 Liter Motoren Baureihe HNx
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Die erste Baureihe der “kleinen” Glühkopf-Bulldogs hieß bei Lanz HN, wurde aber später allgemein HN1 genannt zwecks besserer Unterscheidung von den Folgebaureihen HN2, HN3, ...
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HN (HN1) D75xx
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HN2/HN3 D75xx
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HN5 D35xx
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2,8 Liter Motoren Baureihe HE
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die Holzgas-Motoren
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1939 wurde als letzte große Entwicklung der Glühkopf-Ära der Bauern-Bulldog entwickelt. In der Baureihe HE erschienen später die unterschiedlichsten Modelle, eine Unterteilung nach Baureihen wird unübersichtlich.
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Im Krieg mussten wegen Mangel an flüssigen Brennstoffen alle privaten Fahrzeuge auf Holgasbetrieb umgestellt werden. Hier die Modelle von Lanz und die nach dem Krieg zurückgerüsteten Baureihen.
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D4506
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D5506
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Holzgas D7x06
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Modelle mit Halbdiesel-Motoren
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Der Begriff "Halbdiesel" entstand erst später, er war nie eine offizielle Bezeichnung bei Lanz. Es handelt sich um die Modelle mit Dieselmotoren, die mit Hilfe einer Benzineinspritzung und Zündkerze mittels Pendelanlasser gestartet wurden. Nach dem Warmlaufen des Motors wird auf Dieselbetrieb umgestellt. Das hört sich heute recht umständlich an, war aber damals eine ungeheure Erleichterung gegenüber dem zeitaufwendigen und kräftezehrenden Starten der Glühkopfmotoren. Die langsam laufenden Mitteldruck-Motoren entwickelten einen guten Drehmomentverlauf, Durchzug war in allen Drehzahlbereichen reichlich vorhanden. Beibehalten wurde die Bauweise des liegenden Einzylinder Zweitakters mit reichlich Hubraum, der aber im Vergleich zu den Glühkopfmotoren eine wesentlich höhere Literleistung bei erheblich geringem Verbrauch hatte. Da die Bezeichnung nach Baureihen bei den Neukonstruktionen nach dem Krieg in der mir vorliegenden Literatur nicht mehr eindeutig nachvollziehbar ist, erfolgt ab hier eine Aufteilung nach der Typbezeichnung.
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D1706
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D1906
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D2206
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D2216
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D2806
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D2806A Umbau
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D2807
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D3606
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D5006
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D5006A Umbau
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D5016
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D6006
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D6006A Umbau
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D6016
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Modelle mit Volldiesel-Motoren
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Die letzte Entwicklungsstufe der langsam laufenden Mitteldruckmotoren waren bei Lanz die so genannten "Volldiesel", wieder ein Begriff, der sich erst später entwickelte. Der Startvorgang der Modelle wurde mit Hilfe von Glühkerzen durchgeführt, die Benzineinspritzung und Zündkerzen der Halbdiesel wurden nicht mehr benötigt. Die Volldiesel beendeten die Ära der Lanz Entwicklungen mit liegenden Einzylindern. In den letzten zwei Jahren schon mit den grün-gelben Farben und der Beschriftung von John Deere hergestellt, wurden Modelle in den kleinen Leistungsklassen bis 28 PS gebaut, einzig der D4016 besetzte mit 40 PS den mittleren Leistungsbereich. In den hohen Leistungsklassen wurden bis zum Schluss Halbdiesel produziert.
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D1616
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D2016
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D2416
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D2816
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D4016
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Modelle mit Fremdmotoren
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Alldog Geräteträger
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Lanz hatte es versäumt, eigene Entwicklungen abseits des Bulldog-Konzepts durchzuführen. Mitte der fünfziger Jahre wurde klar, dass der Schleppermarkt gerade im unteren Segment andere Produkte forderte. Die Diskussion um die beste Art der Kühlung, ob Wasser oder Luft, war in vollem Gang. Also wurden zwei Produktlinien mit Konfektions-Schleppern aufgelegt, eine mit wassergekühlten MWM-Motoren und eine mit einem ehemaligen Motorradmotor von TWN, luftgekühlt und auf Dieselbetrieb umgestrickt.
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Schon 1951 beginnt Lanz mit dem Bau von Geräteträgern. Mit den zugekauften Motoren wird in den ersten Jahren eine unglückliche Wahl getroffen, die den Konzern sehr viel Geld kostet und die Weichen für den finanziellen Niedergang stellt.
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D1106 Bulli
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D1206
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D1266
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D1666
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Alldog A1xxx
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Schmalspurtraktoren
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Reihenkultur (Row Crop)
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Die Schmalspur-Traktoren, bei Lanz Weinberg-Bulldog genannt, waren nur ein unbedeutender Teil der gesamten Produktion. Dadurch sehr selten, habe ich mich sehr über die Bilder eines hilfreichen Lesers gefreut.
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Noch seltener als die Schmalspur-Schlepper sind hier in Deutschland die Modelle mit ganz schmaler Vorderachse, in Amerika "Row Crop" genannt.
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D2402
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D2802
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D2812
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D2803
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Modelle aus dem spanischen Zweigwerk, Nachbauten mit und ohne Lizenz
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Lanz hatte Mitte der fünfziger Jahre ein Zweigwerk in Spanien aufgebaut, in dem mehrere Modelle modifiziert für den spanischen Markt gebaut wurden, unter anderem der stärkste Serienbulldog aller Zeiten. Nachbauten unterschiedlicher Modelle wurden von anderen Firmen in vier Ländern auf drei Kontinenten gebaut. Lizenzvereinbarungen mit der australischen und der argentinischen Firma sind wahrscheinlich erfolgt, wogegen im nahe liegenden Polen - begünstigt durch die politischen Verhältnisse - über viele Jahre zehntausende Nachbauten ohne Lizenz produziert wurden. Der in Frankreich produzierte Le Percheron T25 bzw. T25R - ein Nachbau des D7506 - war vor dem Krieg lizensiert, nach dem Krieg entfiel dies. Schlepper mit Glühkopfmotoren anderer Firmen wie z.B. HSCS (Österreich/Ungarn) oder Landini (Italien) basierten nicht auf Lanz-Modellen, hier wurden eigene Traktoren und Motoren entwickelt.
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Spanien - Lanz Iberica SA(LISA) Typenliste der spanischen Modelle
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Australien Kelly & Lewis
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Frankreich SNCAC
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Argentinien IAME / DINFIA
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Polen Ursus
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D3850
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D6516
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KL-Bulldog
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Le Percheron T25 + T25R
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Pampa T01
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Ursus C45+C451
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