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Hersteller - Porsche Diesel - Geschichte -

 

Porsche Diesel

Die Porsche Diesel GmbH übernahm ab 01.01.1956 die Allgaier Produktionswerke in Friedrichshafen. Die Gesellschaft war eine Tochter der Mannesmann AG, in der Porsche die Aufgaben der Entwicklung und Logo Porsche DieselKonstruktion übernahm. Da Allgaier in den Jahren vor dem Verkauf eng mit Porsche zusammengearbeitet hatte und Schlepper „Allgaier System Porsche“ baute, war die Übernahme problemlos möglich. Die Produktion wurde nahtlos fortgesetzt. Dabei sollte in den Typenbezeichnungen nach und nach das „A“ für Allgaier dem „P“ für Porsche weichen. In der Praxis dauerte es jedoch fast das ganze Jahr 1956, bis das zuverlässig der Fall war.

Porsche P111Die anfangs noch recht breite Palette unterschiedlicher Schlepper wurde nach und nach gestrafft. Bis 1959 war der Umbau der Fertigungsanlage auf eine moderne Großserienproduktion umgebaut, man konnte jetzt bis zu 20.000 Fahrzeuge jährlich produzieren. Anfang der sechziger Jahre erfolgte eine Umstellung auf vier Grundtypen, ausgehend von der Zylinderzahl. Beginnend mit dem Junior (Einzylinder), gefolgt vom Standard (Zweizylinder) über den Super (Dreizylinder) bis zum exklusiven Master (Vierzylinder).

Auch technisch wurde einiges getan. Nach einer Leistungserhöhung in allen Serien wurde nun der Leistungsbereich von 15 bis 50 PS abgedeckt. Die Getriebe wurden nicht mehr selbst hergestellt, sondern von Zulieferern wie Deutz, Getrag und ZF gekauft.

Porsche Standard Star 238Innerhalb dieser Grundtypen waren natürlich mehrere Varianten für unterschiedliche Einsatzzwecke und Geldbeutel vorhanden. So beim Junior z.B. eine kurze Version als normaler Schlepper, eine lange Version als Tragschlepper für den Zwischenachsanbau von Arbeitsgeräten, beide auch mit ölhydraulischer Kupplung als die Varianten KH und LH sowie eine vereinfachte Version als preiswerte Variante. Für beengte Verhältnisse gab es einen Schmalspurschlepper mit sehr guter Ausstattung. Bei den Schleppern Standard, Super und Master sah es ähnlich aus. Somit hatte sich zwar die Anzahl der Grundtypen verringert, jedoch mit ihren unterschiedlich Varianten konnte ein breiteres Spektrum als bisher abgedeckt werden.

Porsche Standard StarDie ersten Produktionsjahre waren ein großer Erfolg. Mit bis zu 12 Prozent Marktanteil konnte man sich zeitweise direkt hinter dem Marktführer Deutz platzieren. Die größeren Modelle Super und Master wurden mit speziellem Zubehör auch für den Einsatz in Kommunen und in der Industrie ausgestattet, um auch hier einen zusätzlichen Markt zu schaffen. Auch der Export mit teilweise mehr als einem Drittel der Produktion florierte.

Ab 1960 ging es jedoch langsam bergab. Porsche Diesel verlor den zweiten Platz in der Zulassungsstatistik, der Konkurrenzdruck in- und ausländischer Firmen wuchs ständig. So wurde 1962 die Produktion der MAN-Schlepper übernommen, um die Kapazitäten besser auszulasten. Aber nach zwei Jahren endete auch diese Zusammenarbeit.

Standard 218 MotorWie ehemals bei Allgaier erkannte man jetzt bei der Mannesmann AG, dass der Traktorenbau nicht in das Konzept des Konzerns passte. Der französische Traktorhersteller Renault hatte schon vorher Interesse am Vertriebsnetz der Porsche Diesel Vertriebsgesellschaft gezeigt und übernahm nun zusätzlich die erheblichen Lagerbestände. Die Restmontage und die Ersatzteilversorgung der über 50.000 verkauften Schlepper wurde ebenfalls über Renault abgewickelt. Die Werksanlagen in Friedrichshafen kaufte Daimler-Benz. 1964 wurde das Kapitel Porsche Diesel GmbH damit endgültig abgeschlossen.

 

Text und Fotos: Peter Kautz