Auch in der DDR war der Leistungshunger groß, der Geräteträger war ebenso davon betroffen. Im Cunewalder Motorenwerk hatte man inzwischen auch eine neue Motorengeneration entwickelt. Ein Vierzylinder in V-Form mit quadratischem Bohrung/Hub Verhältnis (80/80 mm) wurde für diesen Verwendungszweck auf 25 PS gedrosselt und im Heck des neuen Geräteträgers RS09/124 mit der Typenbezeichnung GT124 eingebaut.
Ansonsten wurde alles Wesentliche aus dem Vorgänger RS09/122 übernommen, auch das dort schon für die Mehrleistung verstärkte Getriebe. Dessen vier Gänge wurden in zwei Gruppen geschaltet und konnten über ein Vorgelege auch rückwärts genutzt werden. Somit standen je acht Gänge vorwärts und rückwärts zur Verfügung.
Bemerkenswert war die Zahl der Anbaugeräte, ca. 30 standen für normale Anwendungen zur Verfügung. Weitere 20 Geräte für spezielle Anwendungen wurden entwickelt, die in meist geringen Stückzahlen die Anwendungsbereiche des Geräteträgers erheblich erweiterten.
1972 wurde die Produktion der Geräteträger nach über 120.000 Exemplaren (alle Typen) eingestellt. Da ein geeigneter Nachfolger fehlte, wurden bis in die neunziger Jahre die Geräte mit neueren Teilen repariert und überholt. Daraus entstand dann die Bezeichnung GT124M (“M” für modernisiert). Genutzt wurde dafür der Motor 4 VD 8,8/9-1 SRF aus dem Multicar, eine verstärkten Kupplung und Hydraulikpumpe sowie ein vereinfachtes Getriebe.
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