Der RS04/30 erhielt keinen zusätzlichen Namen wie seine Vorgänger, sondern wurde einfach als Vielzweckschlepper bezeichnet. Dafür war er aber die erste DDR eigene Konstruktion, die nicht auf einem Vorkriegs- oder Kriegsschlepper basierte. Viele Neuheiten flossen hier ein, die die tägliche Arbeit auf dem Acker erleichtern konnten. Er löste die Brockenhexe und den Aktivist ab.
Der Zweizylinder Reihenmotor mit drei Litern Hubraum stellte eine Leistung von 30 PS bei 1500 U/min zur Verfügung. Das neue Getriebe hatte neben den fünf Straßengängen eine Kriechganggruppe, in der weitere fünf Gänge für die Feldarbeit zur Verfügung standen. Auch ein hydraulischer Kraftheber stand zur Verfügung.
Die schmale und hohe Bauweise wurde durch Portalachsen erreicht, unterstützt durch die schmalen, aber hohen Hinterräder. Durch Umdrehen der Räder war eine Spurverbreiterung möglich. Zapfwellen vorne (motorabhängig) und hinten (getriebeabhängig) ermöglichten den Betrieb zusätzlicher Geräte mit angepasster Drehzahl.
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