Wesseler Traktoren
Schon in den dreißiger Jahren begann Wesseler mit der Herstellung von Traktoren in Rahmenbauweise mit Motoren von Deutz und Verdampferkühlung. Ungefähr 20 Schlepper sollen bis zum Krieg gebaut worden sein, von denen aber nach heutigem Wissensstand keiner überlebt hat.
Nach dem Krieg begann Wesseler mit der Produktion von Schleppern in Blockbauweise. Um sich von den Produkten benachbarter Deutz Händler abzusetzen, wurden MWM Motoren eingebaut. Anfangs ausschließlich mit Wasserkühlung, nach entsprechender Entwicklung ab 1953 wahlweise auch mit Luftkühlung. In den ersten Jahren wurden keine Typbezeichnungen verwendet, die Benennung erfolgte nach der PS-Leistung. So gab es vom "Wesseler 12 PS" bis zum "Wesseler 48 PS" schon eine breite Leistungspalette für kleine und mittlere Betriebe.
Ab 1953 führte Wesseler Typenbezeichnungen mit folgender Bedeutung ein:
führende Buchstaben:
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W
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Wesseler wassergekühlt Normalspur
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WL
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Wesseler luftgekühlt Normalspur
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WLS
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Wesseler luftgekühlt Schmalspur (ausschließlich mit Luftkühlung)
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WLG
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Wesseler luftgekühlt Geräteträger (ausschließlich mit Luftkühlung)
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folgende Zahlen:
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zweistellig
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Leistungsklasse in PS - ab 1953
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dreistellig
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Zylinderzahl (einstellig) und Leistungsklasse in PS (zweistellig) - ab 1960
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Buchstaben am Ende:
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H
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Hochradausführung
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L
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langer Radstand
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E
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unbekannt (Extra?)
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Im Export wurden statt Wesseler auch andere Namen genutzt. In Holland wurden die Schlepper als Feldmeister, Westfalia Dieseltractor und Vewema Diesel vermarktet, in Belgien als Feldmeister, Ackermeister Dieseltraktor, Wesseler und Wesseler-Benz. Der Name Benz geht auf den Hersteller der eingebauten Motoren zurück, MWM ist aus der Benz Gasmotorenfabrik hervorgegangen.
In den fünfziger Jahren war Wesseler sehr erfolgreich, die Produktion boomte. Die überwiegend in Handarbeit produzierten Schlepper wurden jedoch in den sechziger Jahren im Verhältnis zur Konkurrenz zu teuer. Fehlende finanzielle Mittel für eine Automatisierung der Produktion führten 1966 nach ca. 3600 produzierten Traktoren (davon ca. 800 Feldmeister) zum Ende der Schlepper-Herstellung.
Die Informationen auf diesen Seiten sind im Wesentlichen Unterlagen des Wesseler Clubs entnommen, die im Internet zur Verfügung stehen (Adresse siehe Clublinks). Soweit als möglich wurden sie aus anderen Quellen ergänzt, jedoch ist wenig über die Firma Wesseler zu finden. Für die Ergänzung der teilweise lückenhaften Informationen bin ich für jede Hilfe dankbar, z.B. Kopien von Prospekten oder Betriebsanleitungen (nur die Seiten mit den Daten).
In den Beschreibungsseiten der Fahrzeuge finden Sie:
- Kurzbeschreibung des Fahrzeugs
- Mehrere Bilder unterschiedlicher Perspektiven und / oder Fahrzeuge.
- Technische Daten Fahrzeug, Motor, Getriebe, Bremsen und Zubehör
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Einzylinder
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Die Auswahl an Einzylindern war bei Wesseler sehr begrenzt. Sie umfasste ab 1953 den W(L)12 und W(L)15, die nur mit begrenztem Hubraum ausgestattet waren. Die Kleintraktoren waren für Klein- und Nebenerwerbsbetriebe konzipiert. Da sie hier alle Aufgaben von der schweren Feldarbeit bis zum Transport der Erzeugnisse übernehmen mussten, waren universelle Eigenschaften gefragt. Umfangreiches Zubehör gehörte daher zum Programm.
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W12 + WL12
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W15 + WL15
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Zweizylinder
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W17
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W18 + WL18
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W20 + WL20E
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W22 - WL222
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W24 + WL24(E)
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W25 - WL225
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W26E + WL26E
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W28 - WL28E
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W30 - WL230E
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Dreizylinder
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W335 + WL335
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W38 + WL38
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W40 - WL40E
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W340 - WL340E
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W342
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W45 - WL345E
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W346E
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Vierzylinder
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Schmalspurschlepper
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Vierzylinder waren in den sechziger Jahren selten und wurden nur in der Oberklasse verwendet. Bei Wesseler waren sie mit 45 bis 60 PS im Programm. Leider habe ich bisher nur einen gesichtet und fotografiert. Hoffentlich kommen noch einige dazu.
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Schmalspurschlepper verkaufte Wesseler selten, in der gesamten Bauzeit entstanden ca. 80 Exemplare. Es wurden nur luftgekühlte MWM Motoren mit Leistungen von 12 bis 30 PS eingerbaut. Die meisten Exempare gingen wahrscheinlich ins benachbarte Ausland, z.B. als Feldmeister nach Holland.
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W450E-WL450E
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WLS22
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WLS24
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Geräteträger
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Von 1956 bis 1966 baute Wesseler Geräteträger, anfangs mit der Zusatzbezeichnung “Ackermeister”. Wie bei den Schmalspurschleppern kamen nur luftgekühlte MWM Motoren von 12 bis 30 PS zum Einsatz. Insgesamt sollen ca. 60 Exemplare gebaut worden sein.
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WLG12
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WLG18
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WLG20
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WLG28
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