|
 Am Samstag war Königswetter, also war es beschlossene Sache, auf zum Motorrad-Veteranentreffen nach Königswinter-Gratzfeld. Die Homepage der Veteranenfreunde zeigte schon an, das es sich hauptsächlich um Motorräder handeln würde, was sich vor Ort auch bestätigte, die Fraktionen der Traktoren und PKW's war nur mit einigen wenigen Exemplaren vertreten.
Bei meinem Eintreffen um circa 10 Uhr war die Anzahl der Teilnehmer außerhalb des Fahrerlagers noch überschaubar, aber der reichlich vorhandene Platz fiel angenehm auf.  Ein großer Besucherparkplatz, ein großes, gut genutztes Fahrerlager und viel Platz für die teilnehmenden Fahrzeuge. Alles so dicht zusammen, das weite Wege nirgendwo nötig waren. Auch die Versorgung mit Essen und Trinken war gut gelöst. Nach diesem positiven ersten Eindruck schnappte ich mir meinen Fotoapparat und los ging es.
Schon beim ersten Blick war auszumachen, das hier eine gute Mischung quer durch die Motorradwelt zusammen gekommen war - Oldtimer,  Youngtimer und neue Baujahre, echte Raritäten und auch solche, die in größeren Stückzahlen überlebt haben. Natürlich nicht zu übersehen die stattliche Anzahl der doch sonst selten anzutreffenden Motorräder mit Wankel-Motor, deren Interessengemeinschaft ihr Jahrestreffen ebenfalls hier durchführte. Neben etlichen Hercules W2000 - darunter auch eines aus den 50 Stück der Vorserie - waren eine Norton Classic, eine Suzuki Re5 und sogar zwei russische Maschinen vertreten, deren Beschriftung ich aber leider nicht lesen kann.
Gegen Mittag wurde es immer voller, ständig kamen neue Fahrzeuge dazu.  Um dem hin und her zu entgehen, nahm ich mir das Fahrerlager vor. Eine ziemlich lange Wiese, rechts und links voll mit Wohnwagen, Zelten und Motorrädern, aber ohne Enge und Gedrängel. Da die Veranstaltung von Freitag Nachmittag bis Sonntag Mittag geht, haben viele das schöne Wetter ausgenutzt und hier campiert. Hier Fragen stellen und ein bisschen klönen war angesagt, die Leute hatten Zeit mitgebracht und freuten sich über Interesse an ihren Maschinen.
Auf dem restlichen Platz wurde es jetzt richtig lebendig, der Start der Rundfahrt begann. Viele der Teilnehmer machten sich bereit, die Umgebung zu erkunden. Gestartet vom Vorsitzenden des Clubs gingen sie mit Elan auf die Reise, die Geräuschkulisse etlicher Veteranen am Start gegen eine Steigung ist immer wieder ein Erlebnis. Bei manchen Maschinen läuft es einem kalt den Rücken runter, wenn die Kraft auf den Asphalt gebracht wird!
|
|
Von nun an war ein ständiges Kommen und Gehen, Besucher kamen hinzu, Teilnehmer der Rundfahrt kamen zurück, andere wollten auf eigene Faust ein bisschen fahren, überall war Bewegung. Auch  die ersten Traktoren, die für Sonntag hierher eingeladen waren, erschienen auf dem Platz. Durch das ständige hin und her war es schwierig nachzuhalten, welche Maschine ich noch nicht fotografiert hatte. Auf den Besucherparkplatz tauchten auch einige Vertreter der vierrädrigen Fraktion auf, z.B. Adler Trumpf Junior Cabrio, Goggomobil und Mercedes 190 Sportwagen aus den Fünfzigern. Einen Messerschmidt Tiger, ambitioniert gefahren, sah ich leider erst beim Wegfahren, schade, den hätte ich gerne fotografiert. Auch ein äußerst seltenes Zweirad der neuen Generation, eine Honda Valkyrie Rune, fand allgemeine Bewunderung. Insgesamt nur 1500 mal in den USA gebaut, davon nur 20 offiziell nach Europa (Österreich) importiert, sieht das Motorrad aus wie ein frisch von einem Fahrzeugdesigner mit sehr gutem Formenverständnis entworfenes  Sondermodell. Klasse, das auch ein Großserienhersteller so was bauen kann!
Am späten Nachmittag qualmten mir die Socken, ich fuhr rundum zufrieden nach Hause. Auf jeden Fall war es ein sehr interessanter Tag, den ich in dieser Größenordnung nicht am Rande des Westerwaldes erwartet hatte. Ich kann nur jedem Motorradinteressierten empfehlen, beim nächsten Treffen in zwei Jahren hier mal einen Besuch abzustatten, es lohnt sich!
Veranstalter: Veteranenfreunde Siebengebirge e.V.
Termin: 27. - 29.06.2020
Ort: 53639 Königswinter-Gratzfeld
|
