Anfang der fünfziger reifte bei Holder der Plan, neben den vorhandenen Einachsern auch Traktoren mit vier Rädern anzubieten. Diese sollten mit Achsschenkellenkung (die Knicklenker kamen erst ab 1953) sowohl als Schmalspurschlepper im Weinberg einsetzbar sein als auch als etwas breitere Version im Obstbau und Reihenkulturen - anderswo auch Plantagenschlepper genannt.
Ab 1951 kam hierfür der B10 auf den Markt. Ausgestattet waren er mit einem Holder Diesel Zweitakt Motor mit 0,5 Liter Hubraum und einer Spitzenleistung von 10 PS. Das Getriebe war mit vier Vorwärtsgängen und einem Rückwärtsgang ausgestattet. Eine 6-Volt Lichtanlage ohne Anlasser war möglich, viele Anbaugeräte für die unterschiedlichsten Einsatzgebiete waren im Angebot. Serienmäßig dabei waren zwei Zapfwellen, eine Differenzialsperre, Ackerschiene und - ungewöhnlich im Traktorbau - Vierradbremsen.
Um den oben genannten Anforderungen an die unterschiedlichen Einsatzgebiete gerecht zu werden, gab es den Traktor in unterschiedlichen Ausführungen, die durch einen zusätzlichen Buchstaben in der Typenbezeichnung unterschieden werden. Der B10/A hat die schmalste Spur (750/1000 mm) und schmale Hinterräder, der B10/B hat eine etwas breitere Spur (1000/1200 mm) mit ebenfalls schmalen Hinterrädern und der B10/D ist noch etwas breiter (1000/1250 mm) mit auch etwas breiteren Hinterrädern. Auf den Bildern 6-9 ist ein Schlepper zu sehen, der eindeutig gemäß Typenschild als B10/C gekennzeichnet ist. Daten hierzu konnte ich jedoch nirgendwo finden.
Da sich damals im Schmalspurbereich nur wenige Hersteller betätigten, war der Verkaufserfolg sehr gut. Schon 1953 musste die Produktion der Motoren aus Kapazitätsgründen ausgelagert werden. Fichtel & Sachs baute den Motor ohne (wesentliche) Änderungen in Lizenz weiter.
Ab 1957 kam auch ein Anlasser dazu, allerdings dann mit einer 12-Volt Lichtanlage. Ebenfalls im Zuge der Modellpflege änderte sich die Motorhaube von der kurzen Form (Bild 1-9) zu einer runderen und längeren Form (Bild 10-12).
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