Das Modell R von John Deere wurde ausschließlich in USA gebaut, offiziell nach Europa importiert wurden nur 11 Stück – und die nicht nach Deutschland. Trotzdem sieht man im Westerwald auf Traktortreffen immer wieder den unten abgebildeten Traktor. Der Besitzer – auch ein Westerwälder – scheint die Gelegenheit zu einer Ausfahrt mit seinem ungewöhnlichen Schlepper gern zu nutzen.
Das Modell R war der letzte Schlepper Buchstaben-Serie (Letter Serie), aber der erste Schlepper von John Deere mit Dieselmotor. Auch in den USA wurde in den vierziger Jahren langsam klar, dass der Durst der großvolumigen Benzinmotoren und die dafür gelieferte Leistung in keinem guten Verhältnis standen. Schon 10 Jahre vor Produktionsbeginn, also 1939 startete John Deere gründliche Versuche mit einer recht ähnlich gebauten Versuchsmaschine. Diese Versuche zeigten, dass in den kalten Gegenden der USA und Kanada mit Temperaturen bis zu 40 Minus-Graden ein großer Dieselmotor nur schwierig zu starten war. Das führte zu dem kleinen Benzinmotor (Pony genannt) zum Starten des Diesels. Dieser wärmte mit seinen Abgasen den Ansaugtrakt des Dieselmotors vor und so war ein Start auch unter widrigen Bedingungen möglich, es sei denn, der kleine Benzintank mit nur einem Liter Inhalt war leer. Aber die Tests wurden auch in Wüsten und Urwäldern durchgeführt, der Traktor sollte unter allen Bedingungen Durchhaltevermögen zeigen.
Das amerikanische Motto „viel bringt viel“ (siehe auch Hubraum der PKW’s) wurde an diesem Schlepper umfangreich verwirklicht. Allein die Kurbelwelle soll 100 kg wiegen, die beiden Antriebszahnräder je 50 kg. Eine gute Voraussetzung, um bei einer Restauration einen guten Zustand vorzufinden. Auch die Kunden scheint es überzeugt zu haben, der Schlepper wurde in den fünf Jahren seiner Bauzeit über 21.000-mal verkauft.
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