John Deere Traktoren
Hier geht es im wesentlichen um die John Deere Traktoren für den deutschen bzw. europäischen Markt. War John Deere bis in die fünfziger Jahre des vorigen Jahrhunderts noch ein rein amerikanischer Hersteller, wandelte sich die Gedankenwelt des Vorstands schnell und man wollte international tätig werden.
So wurde als erstes außerhalb der USA 1956 die Aktienmehrheit bei der Heinrich Lanz AG in Mannheim übernommen. Aber erst 1958 trat dies erstmals offen nach außen zu Tage, die Lackierung der Traktoren wurde in grün und gelb ausgeführt. Da John Deere in seinem eigenen Produktionsprogramm in USA ebenfalls einen Entwicklungsstau zu überwinden hatte, wurden in Mannheim erst 1960 erste Eigenentwicklungen auf der Basis einer amerikanischen Grundlage produktionsreif.
Die 100er Serie begann die Reihe der modernen Entwicklungen mit vollem Erfolg. Schon ein Jahr nach dem Start begannen die in den Keller gefallenen Marktanteile vehement zu steigen. Die amerikanische Philosophie, komfortable Schlepper mit kräftigen Motoren zu bauen, kam auch in Europa gut an.
Die amerikanischen Benzin- oder Gasmotoren wurden gar nicht erst eingeführt, von Anfang an wurden in Europa nur Dieselmotoren eingesetzt. Die anfangs noch mit Halbrahmen gefertigten Traktoren wurden schon in der 10er Serie zur Blockbauweise ohne jeglichen Rahmen umgewandelt. In der 100er Serie liefen die Motoren noch im Wirbelkammerverfahren, danach folgten Direkteinspritzer. Die Antriebseinheiten mit Getriebe waren spezielle Entwicklungen für den europäischen Markt.
Nur zwei Jahre später hatte John Deere auch in Frankreich Fuß gefasst und produzierte auch hier geringfügig abgewandelte Modelle der gleichen Serie. Die Lanz Iberica folgte ab 1963, auch wieder mit kleinen Abwandlungen. Da auch in Mexiko in dieser Zeit mit einer eigenen Produktion begonnen wurde, war der Weg zum "Global Player" und der Nummer eins in der Weltproduktion geebnet.
Hier sollen im Wesentlichen die Modelle aus deutscher Produktion gezeigt werde. Wenige europäische Modelle sind eingefügt, sofern Bilder und Daten vorliegen. Da mir jedoch auch einige amerikanische Modelle vor die Linse kamen, werden auch diese veröffentlicht. Gerade die älteren Modelle mit besonderen technischen Lösungen oder einem für unsere Begriffe andersartigem Aussehen stellen m.E. eine echte Bereicherung dar.
In den Beschreibungsseiten der Fahrzeuge finden Sie:
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- Technische Daten Fahrzeug, Motor, Getriebe, Bremsen und Zubehör
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100er Serie (auch 0er Serie genannt) 1960 - 1968
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Mir der 100er Serie begann in Deutschland im ehemaligen Lanz-Werk die Produktion der neuen, nach Vorgaben von John Deere entwickelten Traktoren. Die einzylindrischen Lanz-Modelle wurden zwar noch bis 1962 weiter gebaut, hatten jedoch erhebliche Marktanteile verloren. Die neuen Schlepper waren in Halbrahmenbauweise konstruiert und hatten Motoren mit zwei oder vier Zylindern, angepasst an den europäischen Markt und mit vollkommen neu entwickelten Getrieben. Wenige Jahre später folgten auch Werke in Frankreich und das ehemalige Werk Lanz Iberica in Spanien.
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100
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200
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300
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500
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505 (F + E)
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700
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10er Serie 1962 - 1969
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Die 10er Serie startete 1962 mit dem Typ 3010, der aber die 100er Serie mit seinen 65 PS nach oben abrunden sollte. Als die restlichen Modelle der mittleren Leistungsklasse 1965 auf den Markt kamen (310, 510 und 710), war der 3010 schon 1964 vom Nachfolger 3020 aus der 20er Serie abgelöst worden. In der kleinen Leistungsklasse war zu dieser Zeit noch der Typ 200 im Programm. Die "New Generation" (Neue Generation) genannte Serie war in Blockkonstruktion gebaut, der bisherige Halbrahmen entfiel gänzlich. Die in Frankreich gebauten Motoren wurden mit Direkteinspritzung ausgestattet, dadurch entfiel das lästige Vorglühen (Diesel Gedenkminute). Ab 1967 verschwand der Name “Lanz” von den Traktoren und damit endgültig aus der Schlepperwelt.
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310
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510
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710
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20er Serie 1964 - 1975
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Auch die 20er Serie startete vor dem eigentlichen Beginn der Montage in Deutschland mit Vorboten aus USA. Der John Deere 3020, ein Vierzylinder mit 75 PS wurde ab 1964 und der Typ 4020, ein Sechszylinder mit 100 PS ab 1965 ins Programm genommen. Die restlichen Traktoren der 20er Serie kamen bis auf ein paar Nachzügler ab 1967 zur Auslieferung. Die Traktoren wurden nur noch nach Bestellung auf genauen Kundenwunsch produziert. Je nach Land oder Region konnten diese sehr unterschiedlich sein, eine gute Planung und umfangreiche Teilebevorratung waren erforderlich. Dafür hatte John Deere eine hervorragende Kundenorientierung, die Maßstäbe setzte.
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820
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820V Schmalspur
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920
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1020, 1020 OU + 1020 VU
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1120
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2020 mit Allrad + 2020 OU
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3120
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30er Serie 1972 - 1979
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Die 30er Serie brachte Motoren mit einer neuen Verbrennungssteuerung und mehr Leistung. Auch bei den Käufern lagen die stärkeren Modelle eindeutig im Trend, wie die Verkaufszahlen belegen. Die Entwicklungen brachten immer mehr Sicherheitsfeatures und Komfort für den Fahrer. Während der Bauzeit der 30er Serie gingen Stückzahlen und Umsatz kräftig in die Höhe. John Deere gelangte zu einer Spitzenstellung innerhalb der deutschen Traktorenhersteller, die auch lange gehalten werden konnte.
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830
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930
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1130 + Allrad
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2030 + Allrad + 2030 OU
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2130 + Allrad
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3130 + Allrad
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40er Serie 1977 - 1986
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Die 40er Serie entwickelte die bisher gebauten Traktoren weiter. Es ging um mehr Leistung bei geringerem Verbrauch und mehr Komfort für den Fahrer. Stellenweise waren drei Kabinen mit unterschiedlicher Ausstattung in der Auswahl. Wie auch in den vorigen Serien kamen als erstes einige große Modelle (4x40) aus USA als erstes auf den Markt, die in Mannheim nur montiert wurden. Die Kundenakzeptanz für die Arbeit bei John Deere war groß, in den Jahren 1980 bis 1985 wurden jährlich zwischen 29.000 und 38.000 Traktoren verkauft.
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840 + X-E
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1040 + Allrad, X-E + 1040V
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2140 + Allrad, X-E + Allrad
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3140 + Allrad
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3640 Allrad
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50er Serie 1986 - 1994
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Umbauten mit Straßenzulassung
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Auch in der 50er Serie wurde im wesentlichen nur weiter entwickelt. Die Langlebigkeit der Schlepper sollte weiter verbessert werden. Stabilere Bauteile wurden entwickelt, die Drehzahlen der Motoren bei gleicher Leistung heruntergesetzt.
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Schöne Umbauten mit optischer Erneuerung waren für mich schon immer faszinierend. An diesem "Lanz" konnte ich einfach nicht vorbei gehen. Vielleicht finden sich ja noch mehr solche kreativen Fahrzeuge!
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2850 + Allrad
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5510 Umbau Lanz
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USA Letter- (Buchstaben) Serie
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Der erste Serientraktor bei John Deere war 1918 der Dain Traktor, auch AWD (All Wheel Drive) genannt. Das Dreirad mit zwei Rädern vorn und einem Rad hinten hatte permanenten Allradantrieb. Davon wurden nur 100 Stück gebaut. Danach löste der Waterloo Boy ihn ab, dessen Hersteller John Deere kurzerhand inklusive der Traktorproduktion gekauft hatte. Als erste Eigenentwicklungen kamen Traktoren der sogenannten Letter Serie auf den Markt. Die Traktoren hatten liegende Zweizylindermotoren, deren Laufgeräusch ihnen in USA den Spitznamen "Jonny Popper" einbrachte. Die Motoren waren "Allesfresser", nach dem Warmlaufen mit Benzin konnte Kerosin, Petroleum oder andere Schweröldestillate genutzt werden. Später kamen reine Benzinmotoren oder zum Schluss sogar das Modell R mit einem Dieselmotor dazu. Das Grundmodell hatte jeweils nur einen Buchstaben (z.B. A, B, D usw.), die Varianten dazu zwei oder drei Buchstaben (hier z.B. AR, MT). Dahinten verbargen sich in der Regel unterschiedliche Vorderachsen (Standard, Row Crop, verstellbar, Einzelrad), aber auch Raupenschlepper oder Industrieschlepper.
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A
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AR
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B
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D
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G
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M
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MT
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R
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USA und andere Länder - ein Sammelsurium quer durch die Serien
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Wenn mir ein besonders auffälliger Schlepper vor die Linse kommt, kann ich selten widerstehen, ihn zu fotografieren. Deshalb hier eine Vorstellung ohne Einteilung nach Serie oder Bauzeit. Beim Suchen nach Daten für die Schlepper wurde ich nicht immer fündig, deshalb sind die Angaben teilweise vollständig.
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5020
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5410 (Italien)
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6030
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7020
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