Der G75 war erste Sechszylinder bei Güldner und auch das Flaggschiff für alle Zeiten. Der erst 1968 nachkommende G60 hatte zwar den gleichen Motor, aber auf 60 PS gedrosselt. Beim G75 waren 1967 nach zwei Jahren Bauzeit größere Änderungen angesagt, deshalb hier auch eine gesplittete Beschreibung.
G75 und G75A von 1965 bis 1967
Der Sechszylinder Motor mit quadratischen Hub-/Bohrungsverhältnis (100 x 100 mm) war aus dem Baukastensystem der L79 Motoren-Baureihe gewachsen. Mit über 4,7 Litern Hubraum leistete er im Schlepper mit Hinterradantrieb 65 PS bei 2000 U/min, im Allradmodell 70 PS bei gleicher Drehzahl.
Das ZF-Getriebe T318 I ist ein Vierganggetriebe, das in drei Gruppen geschaltet wird (Acker, Straße und rückwärts), also acht Vorwärts- und vier Rückwärtsgänge. Damit können 24 km/h Höchstgeschwindigkeit erreicht werden, ein Schnelllaufgetriebe steht nicht zur Verfügung, aber optional 2/2 Kriechgänge.
G75 und G75A von 1967 bis 1969
Der Motor bleibt der gleiche, erhält aber mehr Leistung. Jetzt stehen beim Modell mit Hinterradantrieb 70 PS bei 2000 U/min und beim Allradantrieb 75 PS bei 2200 U/min zur Verfügung.
Das ZF Getriebe ist vom Typ T318 II. Bei den Autoren mehrerer mir zur Verfügung stehender Bücher müssen Theoretiker (wie ich) dabei gewesen sein, in jedem steht was anderes zur Gangzahl, teilweise unterscheiden sich sogar Text und Datentabellen innerhalb eines Buches.
Fest steht: es ist ein Sechsgang-Getriebe, welches in Gruppen geschaltet wird. Eine langsame und eine schnelle Gruppe vorwärts, eine Gruppe rückwärts mit gesperrtem sechstem Gang. Dazu kommen vier Kriechgänge vorwärts und zwei rückwärts. Ob optional oder serienmäßig eingebaut, wird auch kontrovers angegeben. Macht zusammen nach meiner Rechnung 16 Vorwärts- und 7 Rückwärtsgänge. Ob das wohl stimmt?
In allen Baujahren war auch bei diesen Modellen eine Forstversion erhältlich, der G75AF (F für Forst). Serienmäßig sind diese Traktoren mit Allradantrieb, Rückeschild und Seilwinden unterschiedlicher Hersteller ausgestattet.
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