Ich wurde auch diesmal nicht enttäuscht. Gleich in der Nähe des Eingangs stand ein Zettelmeyer Z1 Ackerschlepper mit der alten, eckigen Kühlerhaube, der mal nicht als Straßenschlepper umgebaut war. Als nächstes fiel mir ein hier äußerst seltener Bührer EFD-4 Super aus der Schweiz ins Auge, der sich zur Fahrzeugvorstellung bei dem äußerst kompetenten und fachlich versierten Moderator eingereiht hatte.
Erst nachmittags erfuhr ich auf Nachfrage, dass es sich um Michael Bruse gehandelt hat, der auch schon einige Traktorbücher (mit)geschrieben hat. Wieso sich dieser "norddeutsche Jung" in einen kleinen Westerwald Ort verirrt hat, weiß ich leider nicht.
Insgesamt war das Angebot der ausgestellten Fahrzeuge im Verhältnis zur Gesamtanzahl wieder sehr gut gemischt. Hier ein Normag NG22 von 1942, dort ein Lanz D5506 von 1952, ein Unimog U416 mit Doppelkabine, überall gab es interessante Fahrzeuge. Auch ein Hela D230 mit dem original Hela Motor AZ2 wusste zu gefallen. Imposante Größe zeigten die Schlüter Traktoren Super 650 VS und der Compact 1050 V6. Auch die kleinen Schmalspurschlepper, die leider immer wieder auf Oldtimertreffen vernachlässigt werden, zeigten mit einem Hakotrac 2750 DA Präsenz. Mit Kabine, Rasenreifen, Frontmähwerk und Anhänger ausgestattet, wirkte er wie ein praktischer und immer wieder gut einsetzbarer Helfer.
Sogar ein Lanz Alldog 1205 Geräteträger der ersten Generation noch mit dem Motorrad Benzinmotor stand etwas abseits in einer Seitenstraße. Ich finde es schön, dass auch solche in ihrer aktiven Zeit sehr umstrittenen Fahrzeuge erhalten sind. Der Benzinmotor mit 447 ccm Hubraum und 12 PS Leistung bei knapp 3000 U/min war nicht unbedingt standfest bei der schweren Arbeit in der Landwirtschaft. Er hat mit seiner Unzuverlässigkeit Lanz auch mit seinen auf Diesel umgebauten Nachfolgern einen großen Vertrauensverlust bei seinen Kunden eingebracht.
Ziemlich erfreut war ich auch über einen Fahr D45L, den ich das erste Mal hier bewusst sehen konnte. Der Dreizylinder war in seiner Zeit ein Großschlepper, der sehr selten blieb. Der Besitzer eines Fordson Dexta zeigte mir, wo das bei diesem Hersteller oft vermisste Typenschild zu finden ist, nämlich gut versteckt unter der Motorhaube.
Nachmittags ab 14 Uhr begann eine große Welle der Heimreise, die innerhalb kurzer Zeit den ganzen Platz fast leer fegte. Eigentlich schade, dass das Ende solcher Veranstaltungen mittlerweile immer früher erfolgt. Viele Besucher, die erst nachmittags kommen, gehen enttäuscht wieder nach Hause. Trotzdem war es für mich ein schöner Tag geworden, beim nächsten Treckertreffen in Asbach will ich wieder dabei sein.
Veranstalter: W. Heinze (?) Termin: 04.05.2014 Ort: 53567 Asbach/Westerwald
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