2008 Bikermesse Koblenz

2008 Schleppertreffen Hattert

2008 Stationärmotoren Bonefeld

2009 Moselschiefer Classic Mayen

2009 Traktortreffen Rengsdorf

2010 Schmiedefest Weltersbug

2010 Oldtimertreffen Waldorf

2010 Ackerkralle Niedertiefenbach

2010 Oldtimer Motorräder Gratzfeld

2015 Classic-Gala Schwetzingen

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Veranstaltungen - 2014 - Panningen IHF -

Internationaal Historisch Festival (IHF) in Panningen (NL)

Auch in diesem Jahr wollte ich wieder nach Panningen, dem kleinen Ort in der Nähe von Venlo in den Niederlanden. Hier findet jährlich das “Internationaal Historisch Festival” (IHF) statt, gemäß Veranstalter das größte Festival und Sammlertreffen für Traktoren auf den europäischen Kontinent. In den letzten beiden Jahren war ich schon jeweils drei Tage dort gewesen, in diesem Jahr sollte es wieder so sein.

Freitags morgens fuhr ich gemütlich los, schon mittags konnte ich nach ca. 200 Kilometern im Hotel einchecken. Der ganze Nachmittag blieb zum Erkunden, wer schon da war. Bei einer so großen Veranstaltung mit über zweitausend Fahrzeugen müssen die Vorbereitungen schon Freitags abgeschlossen werden, sonst würde an Wochenende mit den vielen Besuchern überall wahrscheinlich das absolute Chaos ausbrechen. Freitags ist aber noch mehr Platz zum Fotografieren zwischen den Fahrzeugen, da erst nach und nach alle kommen.

Viel Platz und reges Treiben am Freitag

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So war es auch, bei den einem oder anderen musste man nachfragen, was für ein interessantes Gerät er da ausstellte, da die Schilder noch nicht ausgepackt waren. Leider sind viele Traktoren an den Folgetagen auch nicht gekennzeichnet, Typenschilder vor allen bei alten Exemplaren auch nicht (mehr) vorhanden, eine Zuordnung nur absoluten Insidern möglich.

Einen Vorteil hat man als Deutscher in den Niederlanden: viele Holländer vor allem der älteren Generation beherrschen die deutsche Sprache, irgendwie kommt man immer klar. Die Leute sind freundlich und hilfsbereit, ich hatte nie große Probleme. Es macht Spaß, einziger Wehrmutstropfen sind die Preise, hier wird ordentlich zugelangt. Eine Portion Fritten zwei Euro, einen Klacks Majo obendrauf ein Euro, ein Glas Wasser zwei Euro, Eintritt zwölf Euro pro Tag (nur Samstag und Sonntag). Alles ein bisschen happig.

Die langen Reihen der Ausstellungsstücke

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Am Samstag ist offizielle Eröffnung, erstaunlicherweise ist schon am frühen morgen was los. Als ich um neun Uhr ankam, strömten schon viele Menschen zum Eingang, viele waren erstaunlicherweise auch schon da. Auf dem großen Platz nichts schlimmes, hinter dem Eingang verläuft sich alles, meist ist genug Platz überall. Diesmal wollte ich es schaffen, überall gewesen zu sein, das meiste gesehen zu haben. Irgendwas übersieht man bei der Fülle des Angebots immer, aber es sollte sich in Grenzen halten.

Als erstes ging ich zum oberen Teil des Platzes, wo sich auch der Haupteingang befindet. Hier ist auch ein Campingplatz mit vielen historischen Schausteller-Wohnwagen, immer wieder sehenswert in ihren phantasievollen Aufmachungen. Ein Stück weiter eine historische LKWs und Zugmaschinen (Volvo, Scania, Ford,…), die auch zum Transport der doch recht langsamen Traktoren genutzt werden.

Die Infrastruktur

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Reichlich Versogung mit Essen und Trinken

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Daneben der Kinderbereich

Mit viel Trara die Feuerwehr

Neben den ausgestellten Fahrzeugen qualmt es heftig, Traktoren strengen sich gewaltig an. Pflügen, eggen und andere Bodenbearbeitungen bringen die Maschinen an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit. Dahinter wird es noch enger, beim Traktorpulling erreichen nur die größten und schwersten einen "Full Pull". Dabei wird ein Bremswagen, der sich immer tiefer in den Boden eingräbt, über die volle Strecke von meist einhundert Metern gezogen. Wenn es gelingt, ist großer Beifall sicher.

Daneben waren Uralt-Oldtimer im Einsatz, die bewiesen, dass sie auch heute noch in der Lage sind echte Arbeit zu leisten. Ein Ford N, ein IHC Mogul und eine Kettenraupe IHC T20 (?), alle aus Vorkriegszeiten zeigten ihre Fähigkeiten. In einem weiteren Bereich war die Ein-PS-Klasse am Werk, belgische Kaltblüter zeigten, dass es auch ohne Motoren geht. Interessant ein Anfänger, dem gerade die Kommandos beigebracht werden sollten. Ob es gelungen ist, wer weiß?

Arbeiten und Wohnen mit historischem Gegebenheiten

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Die Ein-PS-Klasse im Einsatz, schwere belgische Kaltblüter

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Ehemalige Schausteller-Wohnwagen als interessante Alternative zum modernen Caravaning

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Harte Arbeit mit viel Getöse und Qualm

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Auch die hier müssen ran

Uralt-Veteranen bei der Vorbereitung

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Sandkastenspiele für die großen Jungs

Auch im unteren Bereich, der meist der Ausstellung der angereisten Fahrzeuge dient, finden noch Vorführungen statt. In einem Sandkasten für große Jungs wird viel Erdbewegung gezeigt. Der hier sehr sandige Boden wirkt bei Trockenheit wie reiner Sand, in den abgesperrten Bereich zieht ein Ursus Glühkopf den ganzen Tag einem Grader rund, nach einiger Zeit nervt der gewaltige Krach doch ganz schön. Aber auch Seil- und Hydraulikbagger und eine Raupe mühen sich nach Kräften, den Boden von einer Seite zur anderen zu bewegen.

Auch ein Sägewerk ist aufgebaut, Bretter und Balken werden zugeschnitten. Auf einer langen Vorrichtung werden Seile gedrillt und weitere andere, aber nicht so laute handwerkliche Tätigkeiten aus dem historischen Landleben werden gezeigt. Für die Kinder gibt es einen richtigen Spielplatz mit großem Karussell, Sandkasten und mehr. In der großen Halle werden Miniaturmodelle gezeigt und verkauft. Langeweile muss also nicht aufkommen.

Ein paar Impressionen zum Abschied

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Dampfmaschine

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verschiedene Lanz Kettenraupen

Deutz D16006 Knicklenker

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Abendstimmung

Ich war hinreichend damit beschäftigt, Reihe für Reihe der ausgestellten Fahrzeuge abzulaufen und die in meinem Archiv noch fehlenden Exemplare fotografisch festzuhalten. Auch hier waren wieder viele gerade seltene Stücke ohne jede Information über Typ und Baujahr dazwischen, die Besitzer schwer auszumachen. Eigentlich schade, gerade solche Veranstaltungen sollen ja dazu dienen, das Wissen über alte Technik zu erhalten. Dafür braucht man aber mindestens Hersteller, Typ und Baujahr, den Rest kann man dann in Büchern, Zeitschriften oder Internet nachschlagen.

Bis Sonntag Nachmittag war ich so ausreichend ausgelastet. Da mich mittlerweile die lange Lauferei und die doch teilweise ziemliche Hitze ziemlich geschafft hatten, trat ich gegen 16 Uhr die Heimreise an. Als Fazit kann ich sagen, das auch der dritte mehrtägige Besuch sehr interessant war und ein Besuch in Panningen eine immer wieder lohnende Sache ist.

Veranstalter: Historische Motoren en Tractoren vereniging (HMT)
Termin: 26. - 27.07.2014
Ort: Panningen (NL), Nähe Venlo

 

Text und Fotos: Peter Kautz