Borgward B2000 AO

Goliath Goli

Hanomag SS20

Hanomag SS100N

Unimog 401

Moto Guzzi Ercole

Mulag DM10

Opel Blitz 1,75 to

Samecar Agricolo

VW Bulli T1 Samba

Aktueller Pfad: Home -

Nutzfahrzeuge - Kramer - KA540+U540+KL600 -

 

Kramer Straßenzugmaschine KA540, U540 und KL600

Die Geschichte der Kramer Zugmaschinen begann mit dem Kramer KA540, eine kurze, wendige Straßenzugmaschine, die in Konkurrenz zu den damals produzierten Mercedes Unimog stärkere Dieselmotoren erhielten. Die Zugmaschinen waren für die Straße entwickelt, konnten aber durch den zuschaltbaren Allradantrieb und mit geeigneter Bereifung ausgestattet durchaus abseits der Straße eingesetzt werden.

Kramer KA540

Der kleine, wendige Schlepper hatte als Zielgruppe Spediteure, Schausteller, die Bauwirtschaft und die Industrie. Hier wurden damals noch verbreitet Zugmaschinen eingesetzt, die dann bis zu zwei Anhängern ziehen durften. Mangels eigener Ladung waren sie immer einsatzbereit, ohne auf Be- oder Entladen warten zu müssen.

Motorisiert war der KA540 mit dem luftgekühlten Deutz Motor F4L712, der mit gut drei Litern Hubraum auf 60 PS Leistung erbringen konnte. Bei Kramer wurde er für bessere Haltbarkeit auf 54 PS gedrosselt. Getriebe und Antriebsstrang waren eine Eigenentwicklung von Kramer speziell für die Zugmaschinen. Der Antrieb der Vorderachse war zuschaltbar, für erhöhte Bodenfreiheit waren beide Achsen in Portalbauweise ausgeführt. Das Getriebe hat vier Gänge plus Vorgelege, also vier Straßengänge und vier Geländegänge. Als Wendegetriebe ausgelegt, konnten alle acht Gänge mit um ca. 10 Prozent verminderter Geschwindigkeit auch rückwärts genutzt werden.

Das Werk garantierte Anhängelasten bis 100 Tonnen, gemäß Zeugenberichten sollen im Versuch Waggons der Bundesbahn mit 700 Tonnen geschleppt worden sein. Das Fahrerhaus konnte als Cabrio (siehe Fotos unten) und geschlossen geordert werden.

Kramer U540 (kurze und lange Version)

Im Zuge der Modellpflege wurde der KA540 zum U540 (Universal, PS-Zahl x 10). Geändert hatte sich nicht viel, die neue Getriebeabstufung sorgte für etwas höhere Geschwindigkeiten und die Motorhaube war verlängert, um auch den Sechszylinder-Motor des baugleichen Kramer U800 unterbringen zu können.

Der Radstand war jetzt in zwei Längen lieferbar: 2150 mm (kurz) und 2800 mm (lang). Dadurch verlängerte sich bei langem Radstand auch die Länge der Pritsche, ein kleiner Traktor konnte geladen werden (siehe Bilder beim U800 lang). Ab 1962 erhielt die geschlossene Kabine anstelle der bisher geteilten eine durchgehende Windschutzscheibe.

Auf Wunsch war beim langen Radstand auch eine Doppelkabine lieferbar. Ein Einzelstück wurde sogar als Kleinbus gefertigt. Ebenfalls ein Einzelstück blieb ein U540 mit nur Hinterrad-Antrieb.

Kramer KL600

Ursprünglich war der KA540 auch für den Einsatz in der Landwirtschaft vorgesehen, kam jedoch hier nicht an. Um diesen Kundenkreis auch zu erschließen, wurde die Entwicklung eines speziell dafür abgestimmten Modells gestartet. Dabei sollten möglichst viele der vorhandenen Teile der kurzen Version des U540 genutzt werden. Die Spurweite wurde auf in der Landwirtschaft übliche 1470 Millimeter verkleinert, die Motorhaube verkürzt und das offene Fahrerhaus möglichst weit nach vorne gerückt.

Die Hinterachse war ohne Federung. Deshalb wurde der achte Gang gesperrt, die Höchstgeschwindigkeit verringerte sich auf 36 km/h. Die Windschutzscheibe konnte weggeklappt werden, trotzdem war die Sicht nach rechts und hinten sehr eingeschränkt. Die Abstimmung der Gänge war unzureichend und der Wendekreis von fast elf Metern für diesen Einsatzzweck zu groß. Es ist wahrscheinlich nur ein Prototyp gebaut worden und keine weitere Auslieferung an Kunden erfolgt.
 

Kramer KA540 Cabrio 01m

Zum Vergrössern mit der Maus über die kleinen Bilder gehen

Kramer KA540 Cabrio 01k
Kramer KA540 Cabrio 02k
Kramer KA540 Cabrio 03k
Kramer KA540 Cabrio 04k
Kramer KA540 Cabrio 05k
Kramer KA540 Cabrio 06k

Kramer KA540 Cabriolet, Baujahr 1959

 

Kramer KA540 Cabrio 07k
Kramer KA540 Cabrio 08k
Kramer KA540 Cabrio 09k
Kramer KA540 Cabrio 10k

 

 

wie vor

 

 

 

 

 

 

 

Technische Daten Fahrzeuge:

Typ

KA 540

U 540 kurz

U 540 lang

KL 600

Kategorie

Straßenzugmaschine

Universal-Zugm.

Bauzeit

1956 - 1959

1959 - 1962

1962 (?)

gebaut ca. Stück

174

Allrad: 23, Hinterrad: 1

1

km/h

60

62 - 65 (je nach Bereifung)

36

Leergewicht kg

2850

3350

3450

3080

zul.Ges-Gew. kg

5000

5800

Fahrzeug L/B/H mm

4150 / 2000 / 2300

4800 / 2000 / 2300

3840 / 1800 / 1700

Radstand mm

2150

2800

2150

Spur v / h mm

1620 / 1620

1470 / 1470

Achse vorne

Portal-Lenktriebachse, zuschaltbarer Antrieb, Differentialsperre

Achse hinten

Portaltriebachse, Differenzialsperre

Reifengröße

10-20, opt. 12-18

12-18 / 10-20 / 12,5-20 / 14,5-20

12-18

Betriebsbremse

hydraulisch 4-Rad Trommeln, Druckluft für Anhänger

Motor:

Hersteller und Typ

F4L612 (ab 3/1958
F4L712, s. rechts)

Deutz F4L712

Kraftstoff

Diesel

Kühlung

Luft

Zylinder / Takte

4 / 4

Hubraum ccm

3054

3402

Bohrung/Hub mm

90 / 120

95 / 120

Leistung bei U/min

54 PS bei 2800

54 PS bei 2800

Getriebe und Antrieb:

Hersteller und Typ

Kramer

Schaltung

manuell

Gänge v / r

8 / 8 Wendegetriebe in 2 Gruppen

7 / 7 Wendegetr.

Abtriebsachse

Allradantrieb (vorne zuschaltbar)

 




Text und Fotos: Peter Kautz