Schon 1938 wurden die ersten Tempo A400 Dreiräder verkauft. In den dreißiger Jahren ging die Entwicklung weg von den Lastendreirädern mit vorne liegender Ladefläche und dahinter sitzenden Fahrer zu einer geschlossenen Kabine vor der Ladefläche. Somit wanderte die tragende Achse mit zwei Rädern ebenfalls nach hinten. Im Krieg wurde der A400 von Regierungsseite zum Einheitsmodel ernannt, was bedeutete, dass andere Hersteller, die Dreiräder bauen wollten, den A400 in Lizenz nachbauen mussten.
Bei Tempo hatten die Produktionsanlagen den Krieg unbeschadet überstanden. Die Produktion konnte also weitergehen. Größere Stückzahlen waren jedoch wegen dem generellen Materialmangel der damaligen Zeit erst wieder gegen Ende der vierziger Jahre möglich.
Ab 1949 wurde der A400 in Hanseat umbenannt. 1950 erhöhte sich die Motorleistung auf 13,5 PS und das Getriebe hatte nun vier Vorwärtsgänge, war aber immer noch nicht synchronisiert. Ab 1953 wurden Motoren der Firma Heinkel eingebaut, nun sogar mit 15 PS.
Den Hanseat gab es ab Werk schon mit bis zu neun unterschiedlichen Aufbauten wie Hochlader und Tieflader mit unterschiedlichen Abmessungen, Stahlblechpritsche, Kasten und Koffer. Selbst ein Omnibus wurde in kleinsten Stückzahlen gebaut. Wem das nicht reichte, der konnte bei Zulieferfirmen Sonderaufbauten fertigen lassen. Maße und Gewichte in der Tabelle unten beziehen sich auf die normale Hochpritsche, Abweichungen je nach Aufbau sind möglich.
Die damals gültigen Führerscheine der Klasse 4 konnten ohne Prüfung beantragt werden und erlaubten das Fahren von Fahrzeugen bis 250 ccm. Um hier auch etwas anbieten zu können, wurde dem Hanseat ein optisch gleiches Gefährt mit Motoren von 200 bzw. 250 ccm zur Seite gestellt, der Tempo Boy.
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