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Replika Treffen des ORC Deutschland in Niedernhausen (Hessen)
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Dieses Wochenende wollte ich einmal etwas ganz anderes sehen. Der Oldtimer Replica Club (ORC) Hessen hatte zum Deutschlandtreffen in Niedernhausen (Hessen) eingeladen. So viele Replika-Fahrzeuge auf einem Platz hatte ich bisher noch nicht gesehen. Ideal erschien mir der Samstag des viertägigen Events, hier sollte gleich zweimal eine Präsentation der Fahrzeuge erfolgen - morgens am Hotel in Niedernhausen, nachmittags in Weilburg an der Lahn.
Auf der Homepage des ORC sind viele Fahrzeuge der Mitglieder ansprechend präsentiert. Replicas sind Nachbauten von Oldtimerautos, die einem historischen Vorbild nachempfunden sind. Als Basis dient ein Schlachtfahrzeug, von dem der Rahmen mit Fahrwerk, Getriebe und Motor übernommen wird. Hier in Deutschland wird dazu überwiegend der VW Käfer genutzt, der durch seine Bauweise auch zur Verkürzung oder Verlängerung des Fahrwerks geeignet ist. Karosserie und Innenausstattung werden dann vom jeweiligen Hersteller als Bausatz geliefert, der Zusammenbau erfolgt in Eigenregie.
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Der auch gern genutzte Begriff "Kit Car" hat eigentlich die gleiche Bedeutung, ein Spenderfahrzeug und ein Karosserie-Bausatz ergeben ein optisch vollkommen anderes Auto. Hier ist jedoch kein historisches Vorbild erforderlich. Ein typisches Beispiel sind die in den 70er Jahren sehr beliebten Buggys, die heute teilweise selbst schon Oldtimer sind.
Jedenfalls war ich neugierig und freute mich auf eine Armada von individuellen Fahrzeugen. In Niedernhausen am Hotel angekommen, fanden sich dort schon am Eingang ein gutes dutzend Fahrzeuge. Ich begann sofort mit dem Fotografieren der bunten und irgendwie lebenslustig aussehenden Ansammlung. Umgehend kam es auch zu Gesprächen mit den Besitzern, die allesamt gut gelaunt auch ohne Umschweife über ihre Schmuckstücke Auskunft gaben.
Der manchmal schlechte Ruf dieser Nachbauten ist meiner Meinung nach unbegründet. Viele der Besitzer haben ihre Fahrzeuge selbst zusammengebaut und kennen jede Schraube daran. Das Fahren im heutigen Verkehr ist problemlos möglich, die Technik ist zwar nicht modern, aber durchaus auch heute noch akzeptabel. Die Preise liegen im Bereich von Otto Normalverdiener, ein eventueller Schaden wird nicht gleich zum finanziellen Desaster. Ersatzteile sind noch umfangreich verfügbar.
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Replicas auf dem Parkplatz
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Die Besitzer von Originalen haben zwar etwas ganz besonderes in ihrem Besitz, aber auch meist etliche Nachteile beim Gebrauch. Die Anschaffung ist die erste Hürde, nicht jeder kann mehrere Hunderttausend oder gar mehr als eine Million Euro für ein Auto aufbringen. Gefahren wird nur zu besonderen Anlässen, die Anreise dorthin oft sogar per Anhänger. Schäden werden zum Desaster, da Teile oft nur per Einzelanfertigung erhältlich sind. Brötchen holen um die Ecke ist undenkbar, Spaß am Fahren ein seltenes Erlebnis.
Zurück zur Veranstaltung, nachdem ich am Hotel alle geparkten Fahrzeuge durch hatte, ging es auf die Suche nach den Rest. Der war auf dem benachbarten Parkplatz untergebracht. Hier wartete der weitaus größere Teil auf den Start zur Fahrt nach Weilburg. Die bekanntesten Nachbauten waren hier alle vertreten, mit wenigen Ausnahmen alle auf VW Käfer Basis aufgebaut.
Der Bugatti 35B mit ungekürztem Chassis und mit seinem Bootsheck von weitem erkennbar, der Jaguar SS100 mit verlängerten Chassis, an den extra großen Scheinwerfern auch gut erkennbar. Der kompakte Porsche 356 Speedster, der gerade bei Männern immer wieder zu leuchtenden Augen führt. Auch der Mercedes 500K und der MG TD basieren auf VW Technik.
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Replicas beim Start zur Ausfahrt
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Anders der Mercedes 540K, der gemäß ORC auf Mercedes Technik basieren soll und auch beim Fahren einen entsprechend dezenten Klang von sich gibt - ganz anders als die Optik vortäuscht. Auch der Merlin (wahrscheinlich ein Plus 2) hat einen eigenen Rohrrahmen und Ford-Technik.
Auch einige echte Oldtimer waren dabei, ein interessanter VW Käfer mit Rallye-Ausrüstung sowie von Mercedes der 190SL und der 300SL Cabrio. Vermisst habe ich einige Fahrzeuge aus dem Internetauftritt des ORC wie den Bentley Viersitzer, die Cobra, die beiden Lomax und den Pilgrim. Naja, vielleicht beim nächsten Mal.
Richtig interessant wurde es noch mal beim Start nach Weilburg. Alle Fahrzeuge fuhren noch mal am Hoteleingang vorbei, ideal zum Fotografieren. Es machte aber auch viel Spaß beim zuschauen - Sonnenschein und gut gelaunte Gesichter auf allen Plätzen der überwiegend offenen Fahrzeuge - da kann man sich nur freuen. Da ich meinte, von allen gezeigten Typen genug Fotos im Kasten zu haben, schenkte ich mir eine weitere Begleitfahrt
Bis zum nächsten mal, hoffentlich wieder in der Nähe meiner Heimat Westerwald.
Veranstalter: Oldtimer Replica Club Deutschland Termin: 19. - 22.06.2014 Ort: 65527 Niedernhausen(Hessen) Internet: www.orc-deutschland.de
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Text und Fotos: Peter Kautz
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