Gerade im Allradbereich bekommt man viel Leistung auf den Boden. Der Eicher ED22 wurde zwar bis 1959 gebaut, war aber im Bezug auf Leistung mit seinen 22 PS stark eingeschränkt. Daher wurde ihm ab 1957 ein Zweizylinder zur Seite gestellt.
Eicher ED30 Allrad
Richtig, der ED30 kam vor dem ED26. Um im Allradbereich den Bedarf an Mehrleistung befriedigen zu können, baute Eicher den Zweizylinder Motor ED2e in den ED22 Allrad ein und nannte den ihn um in ED30. Wie auch bei den Standardschleppern stellte sich nach kurzer Zeit heraus, dass der Motor an den Grenzen seiner Möglichkeiten lief. Auch das Renk (ZA) Getriebe SGA-22-5, baugleich wie im ED22, war eigentlich zu hoch belastet.
Eicher ED26 Allrad
Um die Belastung der Bauteile zu senken, wurde wie auch bei den Standardschleppern nach einigen Monaten die Leistung des Eicher Motors ED2e auf 26 PS abgesenkt. Mit jetzt weiniger gefährdetem Motor und Getriebe blieb der ED26 (im Export E30) bis 1958 im Programm.
Bei beiden Schleppern wurden auf Grund der gleichen Bauweise wie beim ED22 auch dessen Nachteile übernommen. Eicher baute das Renk (ZA) Getriebe ohne Längsdifferenzial ein, was zu einem ruppigen Lenkverhalten führte. Der seitlich liegende Allradantrieb verschlechterte zudem den maximal möglichen Lenkeinschlag.
Die verhältnismäßig geringen Verkaufszahlen belegen, dass die fünfziger Jahre noch nicht die Zeit für allradgetriebene Traktoren war. Käufer fanden sich nur bei echtem Bedarf, z.B. in gebirgigen Hanglagen, im Forst oder auf traktionsarmen Untergründen. Die Allradschlepper waren kein kommerzieller Erfolg für Eicher, wie die geringen Verkaufszahlen belegen.
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