Auch MAN konnte den Zeichen der Zeit nicht entkommen, größere Stückzahlen waren in den fünfziger Jahren nur mit kleinen Schleppern zu machen. Der bisher als kleinster Schlepper angebotene MAN B18A gehörte preislich und von der Zugleistung her in eine größere Klasse. Etliche Jahre zu spät entstand ein kleiner Tragschlepper mit Hinterradantrieb, von dem erste Vorserienmodelle ab 1957 produziert wurden.
Es war der 2F1, als einziger MAN Traktor aller Zeiten mit einem luftgekühlten Motor ausgestattet. Dieser wurde von Güldner als 2LKN gebaut, wurde aber für MAN auf das M-Verfahren umgestellt und als MAN D7502M177 bezeichnet. Der Motor hat 885 ccm Hubraum und leistet anfangs 13 PS bei 2000 U/min. Ab 1959 erfolgt mit Hilfe einer Drehzahlanhebung auf 2300 U/min eine Leistungssteigerung auf 14 PS.
Als Getriebe lieferte ZF den Typ A4 zu, das auch in vielen Modellen der Wettbewerber eingebaut war. Sechs Vorwärtsgänge und ein Rückwärtsgang stehen zur Verfügung.
Anscheinend als Test des Bedarfs wurde eine geringe Anzahl der Schmalspurschlepper 2F1S von 1959 bis 1960 gebaut. Die Ausstattung der Schlepper entsprach den Normalspurfahrzeugen, einzig die Achsen sind vorne und hinten so schmal, dass eine Minimalbreite von ca. 104 cm möglich ist. Die Verstellmöglichkeit der Achsen geht jedoch so weit, das auch mit normaler Spurbreite gearbeitet werden kann.
Die Entscheidung zum Kleinschlepper sollte sich als richtig erweisen. Obwohl der Traktor - wie bei MAN üblich - im oberen Preissegment seiner Klasse angesiedelt war, wurde er zum meist verkauften MAN Schlepper aller Zeiten.
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