Nachdem MAN 1936 beschlossen hatte, einen Ackerschlepper zu produzieren, wurde ein vorhandener LKW-Motor auf 1500 U/min gedrosselt. Er arbeitete nach dem neu entwickelten G-Verfahren mit einem Teil des Brennraums im Kolbenboden, mit dem schon damals ohne jegliche Zündhilfe (Glühkerzen, Zündpatronen, …) zuverlässig bei jeder Temperatur gestartet werden konnte.
Anfang 1938 waren die ersten Testfahrzeuge fertig gestellt und gingen in ausführliche Testläufe. Es stellte sich heraus, das dieser erste Entwurf außerordentlich gut gelungen war, was auch von staatlichen Prüfstellen bestätigt wurde. Das hier noch verwendete Viergang Getriebe wurde ausgetauscht, ZA (Renk) und ZF entwickelten gemeinsam ein neues Fünfgang Schaltgetriebe, das auf die Bedürfnisse der Landwirtschaft abgestimmt war.
Im Herbst 1938 wurden die ersten 25 Vorserienfahrzeuge ausgeliefert, 1940 erfolgte die Typzulassung im Schellplan. Durch den Krieg ging alles sehr schleppend, an die geplante Großserienfertigung war nicht zu denken. Nachdem bis 1943 erst 355 Exemplare gebaut waren, musste MAN die Produktion zugunsten von "kriegswichtigem Gerät" einstellen.
Jetzt kam die französische Firma Latil ins Geschehen. Die Franzosen wollten den AS250 sowieso in Lizenz bauen, jetzt konnten sie die gesamte Produktion übernehmen. Sie produzierten bis August 1946 weitere 325 Dieselschlepper und 146 Schlepper mit Holzgasgenerator. Wegen der Materialknappheit wurden viele dieser Fahrzeuge mit Eisenrädern ausgeliefert, dabei wurden die Gänge vier und fünf gesperrt.
MAN hatte nun nach dem Krieg alles verloren. Die Fertigungsanlagen und das Material verblieben entschädigungslos in Frankreich. Latil fertigte (ohne Lizenz) noch ungefähr 500 Schlepper als "Latil AS250".
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