Aller Anfang ist schwer, auch der für MAN nach dem zweiten Weltkrieg. Nicht nur die Produktionsanlagen waren vollständig zerstört, MAN konnte auch nicht auf ein Vorkriegsmodell zurückgreifen und dessen Produktion einfach weiterführen. Der MAN AS250 aus dieser Zeit war einfach zu groß, um auf den kleineren und mittleren Hofgrößen im verbliebenen Westteil Deutschlands wirtschaftlich sinnvoll eingesetzt werden zu können.
Also musste ein neuer Schlepper entwickelt werde, der in die neue Zeit passte. Ein Kleinschlepper passte nicht zu MAN, auch in späteren Jahren wurde man nicht so recht warm damit. Nach intensiven Tests kam 1948 der AS325H mit Hinterradantrieb in die Serienproduktion. Der gleichzeitig erscheinende AS325A mit Allradabtrieb ist gesondert beschrieben.
Der Motor D8814GS war eine Neuentwicklung, die damals wegen ihrer vier Zylinder in dieser Leistungsklasse eine Ausnahmestellung einnahm. Vergleichbare Motoren anderer Hersteller hatten zwei, höchstens drei Zylinder. Aus knapp 2,7 Litern Hubraum stehen 25 PS Leistung bei 1500 U/min zur Verfügung.
Das Getriebe wurde vom Zulieferer ZF (Zahnradfabrik Friedrichshafen) bezogen, der Typ A15 stellt fünf Vorwärtsgange und einen Rückwärtsgang zur Verfügung. Der Motor wurde 1950 vom Nachfolgemodell D9214f abgelöst, das aber die gleichen Daten aufweist.
Ab 1952 löste die vereinfachte Bauvariante AS325EH den AS325H ab. 1953 wurden 100 Schlepper als AS325EH2 vermarktet, deren Unterschiede in der Literatur verschwiegen werden. Bis zum Produktionsende 1955 wurden insgesamt 411 Exemplare dieser beiden Schlepper vermarktet.
Auf den Fotos unten wird ein Schlepper mit Eisenbereifung gezeigt. Ob Modelle mit solcher Ausstattung vom Werk ausgeliefert wurden, ist mir nicht bekannt.
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