Nachdem Schlüter schon lange Jahre erfolgreich Stationärmotoren gebaut hatte, stieg er 1937 (je nach Quelle auch 1938) in den Traktorenbau ein.
Schlüter DZM / DZM15
Der DZM als erstes Schleppermodell bei Schlüter wurde in Rahmenbauweise gefertigt. Der bewährte Stationärmotor DSL14 kam zum Einsatz, ein liegender Einzylinder mit knapp 1,7 Litern Hubraum und 14 PS Leistung. Schon kurze Zeit später wurde die Leistung auf 15 PS erhöht und der Schlepper in DZM15 umbenannt.
Als Getriebe kam vom Zulieferer ZF (Zahnradfabrik Friedrichshafen) der Typ K-30D zum Einsatz, vier Vorwärtsgänge und ein Rückwärtsgang standen zur Verfügung. Eine gepolsterte Sitzbank sorgte für Komfort. Kotflügel vorne und hinten, verbunden mit einem Trittbrett vervollständigten die Optik.
Die Auslieferung der ersten Schlepper erfolgte an Landwirte der Umgebung, doch schon nach 33 gebauten Exemplaren war Schluss.
Schlüter DZM25
Schon mit seinem zweiten Traktormodell führte Schlüter die rahmenlose Blockbauweise ein. Im März 1938 wurde der DZM25 erstmals ausgeliefert. Der Motor mit zwei Zylindern und gut 2,4 Litern Hubraum hatte eine Leistung von 25 PS bei 1500 U/min. Die Wasserkühlung war im Gegensatz zum Vorgänger DZM15 jetzt als Umlaufkühlung mit Wasserpumpe ausgelegt.
Die Antriebseinheit mit Getriebe und Hinterachse war der eigentliche Auslöser für die Blockbauweise. Schlüter bezog diese Blöcke von Prometheus oder ZF, die wahlweise eingebaut werden konnten. Vier Vorwärtsgange und ein Rückwärtsgang waren vorhanden, hatten aber unterschiedliche Untersetzungen und somit auch verschiedene Endgeschwindigkeiten. Von beiden Herstellungen gab es auch ein Schnellganggetriebe, das etwas höhere Geschwindigkeiten zuließ.
Schlüter baute die Schlepper auch mit zwei verschiedenen Radständen, kürzer für große Wendigkeit und länger für mehr Fahrstabilität. Das Zwischenstück für den längeren Radstand konnte auch nachgerüstet werden.
Der Motor erwies sich als nicht besonders sparsam und wurde deshalb ab Mai 1939 gegen den Typ DSE110Z ausgetauscht. Jetzt standen durch eine vergrößerte Bohrung fast 2,7 Liter Hubraum bei gleicher Leistung zur Verfügung. Der Verbrauch konnte damit um fast 20 Prozent verringert werden. Ab April 1940 kam der Motor ESD25Z mit den gleichen technischen Daten zum Einsatz.
Der Schlepper kam bei den Kunden gut an, bis 1942 wurden über tausend Exemplare ausgeliefert.
Schlüter DZM16
Im November 1938 stellte Schlüter dem DZM25 einen kleineren Schlepper zur Seite, den DZM16. Auch er hatte einen Zweizylinder Motor, aber nur 1654 ccm Hubraum und leistete 16 PS. Ansonsten waren sich die beiden Schlepper sehr ähnlich. Auch der DCM16 wurde mit wahlweise Prometheus oder ZF Getriebe angeboten, vier Vorwärtsgänge und ein Rückwärtsgang waren enthalten. Durch die kleineren Hinterräder war der Schlepper jedoch langsamer, mit Prometheus erreichte er 13 km/h, mit ZF 16 km/h.
Der DZM16 wurde jedoch von den Käufern nicht gut angenommen, bis Ende 1940 kamen gerade einmal 50 Exemplare zu Auslieferung. Schlüter stellte daraufhin die Produktion dieses Modells ein.
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