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Schlüter Traktoren
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Wenn der Name Schlüter fällt, fallen den Schlepperfreunden normalerweise die "roten Riesen" der abschließenden Produktion bei Schlüter ein. Sie sind auch beeindruckend und bei Oldtimertreffen ein Zuschauermagnet. Jedoch ist das nur eine Seite der Schlepperproduktion bei Schlüter, deren Anfang vor dem Zweiten Weltkrieg lag und mit ganz normalen Schleppergrößen begann.
Die Produktion startete 1933 mit der DZM-Serie und bescheidenen 14 PS. Bis zum Krieg kamen weiter Typen bis 25 PS hinzu, im Krieg musste Schlüter wie alle anderen Hersteller auch auf Schlepper mit Holzgas Motoren ausweichen. Ab 1947 standen wieder einige Dieselschlepper auf dem Programm.
Ab 1953 weitete Schlüter sein Programm mit der AS-Serie erheblich aus, auch erste Schlepper der Oberklasse kamen dazu. Als Versuchsballon waren luftgekühlte Motoren dabei, die sich aber nicht lange im Programm hielten. In den sechziger Jahren wurde diese Firmenpolitik mit der S-Serie weiter verfolgt.
Jedoch kristallisierte sich schnell heraus, dass die Stärke von Schlüter bei den größeren Traktoren lag. Schon in der S-Serie mit dreistelliger Nummer wurde eine Modellbereinigung durchgeführt, kleinere Traktoren bis 30 PS wurden aus dem Programm genommen, dafür wurde der Allradantrieb eingeführt.
Mit der Super Baureihe begann 1967 eindeutig die Ära der "roten Riesen", obwohl hier noch Traktoren ab 35 PS dabei waren. Das setzte sich in den Baureihen Compact, Profi Trac und Super Trac fort, um in der Baureihe Euro Trac seinen Abschluss zu finden. Dr. Anton Schlüter beendete 1995 die Produktion.
Gerade in diesen letzten Modellreihen wurde die Variantenvielfalt innerhalb einzelner Modelle sehr komplex und in diesem Rahmen nicht immer vollständig darstellbar. Wer sich tiefer in dieses Thema einarbeiten will, dem kann ich die beiden Bücher “Alle Traktoren von Schlüter” und “Schlüter - Das Typenbuch” sehr empfehlen, beide vom Autor Klaus Tietgens.
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1933 - 1954 Vorkriegs- und erste Nachkriegsmodelle
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Die Serie der Vorkriegmodelle begann mit dem DZM, der noch einen Rahmen besaß und einen ehemaligen Stationärmotor mit 14 PS nutzte, gefolgt vom DZM15 mit 15 PS. Doch schon das nächste Modell, der DZM25 war in Blockbauweise gefertigt. Diese Bauweise wurde bis in die sechziger Jahre beibehalten. Im Krieg kam gezwungenermaßen ein Modell mit Holzgasmotor dazu, hier mangels Foto noch nicht gezeigt. Nach dem Krieg ging es weiter mit dem DSU25, der noch auf dem Holzgastraktor basierte. Erst der DS25 und der DS16 waren von vornherein für den Dieselbetrieb entwickelt worden.
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DZM15, DZM16 + DZM25
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DSU25
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DS25
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DS15
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1953 - 1959 AS-Serie mit zweistelliger Typenbezeichnung
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Schlüter begann 1953, sein Traktoren Programm zu überarbeiten und erweitern. In dieser neuen AS-Serie mit zweistelligen Nummern, die der PS-Leistung entsprachen, begann das kleinste Modell mit 15 PS, ging über 18, 22, 30 und 45 PS weiter und gipfelte (allerdings erst 1956) im AS55 mit 55 PS. Die ebenfalls mit AS beginnenden Exportmodelle basierten auf DS-Modellen der Vorserie und sind als Vorläufer der AS-Serie einzustufen.
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Modelle für Deutschland (komplette Baureihe)
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AS15
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AS18
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AS22
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AS30
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AS45
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AS55
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Modelle für den Export
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AS17 Export
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AS30 Export
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ASU55 Export
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1957 - 1961 AS-Serie mit dreistelliger Typenbezeichnung
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Mitte der fünfziger Jahre war auf Schleppermarkt eine gewisse Sättigung erreicht, die Verkäufe gingen zurück. Die Hersteller verfielen in Hektik, neue Modelle mit neuen Technologien in den Handel zu bringen, um keine Marktanteile zu verlieren. So auch Schlüter, der in dieser Zeit nach und nach die alten Motoren mit Schwenkkammertechnik auf Direkteinspritzung umstellte. Auch kamen erstmals luftgekühlte Motoren ins Programm. Die Typenbezeichnungen setzten sich zusammen aus "AS" (Ackerschlepper?), bei Luftkühlung ein zusätzliches "L", die beiden ersten Ziffern der dreistelligen Zahl waren die Leistung in PS. Die dritte Ziffer war anfangs einfach eine Null, bei späteren Typen stand eine "1" für 1500 U/min, eine "2" für 1650 U/min der Motoren. Abschließende Buchstaben geben einen Hinweis auf die Reifengröße.
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ASL130, 141, 151, 160 + 161
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AS141 + AS151
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AS160, AS180 + AS181
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AS261, AS262 + AS302
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1959 - 1964 S-Serie mit zweistelliger Typenbezeichnung
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Innerhalb dieser Baureihe veränderte sich bei Schlüter eine ganze Menge. Der letzte Schlepper mit luftgekühltem Motor wurde gebaut, der SL15. Der Beginn der Baureihe erfolgte noch überwiegend mit Getrieben vom Zulieferer Hurth, der aber seine Getriebeproduktion im Schlepperbereich einschränkte. So wurden 1961 alle Traktoren mit Hurth Getrieben auf ZF Getriebe (Zahnradfabrik Friedrichshafen) umgestellt. Gleichzeitig kamen neue Motorhauben im Stil der Folgeserie (S350 bis S900) und die neuen technischen Bezeichnungen wurden eingeführt. Sie ersetzten auf den Typenschildern die bisherige Typenbezeichnung, die nur noch auf der Motorhaube zu finden war (wenn überhaupt).
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SL15
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S15 + S15S
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S20 (SF201)
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S25 (SF202)
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S30 (SF303)
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S35 (SF353)
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S45
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S50 (SF503)
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S60 (SF603)
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1962 - 1966 S-Serie mit dreistelliger Typenbezeichnung
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Mit dieser neuen Serie schwenke Schlüter in die Produktion von Großschleppern um. Während die Produktlinien der meisten Herstellern mit Leistungen um die 20 PS begannen, war der kleinste Schlüter Schlepper ein Dreizylinder mit 35 PS, weitergeführt bis zum Großschlepper mit sechs Zylindern und 80 PS. Diese Firmenpolitik wurde über Jahrzehnte bis bis zur Produktionseinstellung weitergeführt. Diese Serie enthielt auch viele andere Neuerungen. Erstmalig waren Motoren mit vier und sechs Zylindern im Angebot, der Allradantrieb kam dazu und die Lenkradschaltung.
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S350 (SF3300)
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S450 (SF3400)
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S650 (SF4500)
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S900 (SF6800)
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1966 - 1993 Super Baureihe
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Mit der Super Baureihe führte Schlüter seine Modellpalette weiter hin zu den Großschleppern. Zwar erschienen anfangs noch Modelle ab 35 PS, bis Mitte der siebziger Jahre waren aber alle Typen unter 100 PS ausgelaufen. Um die Variantenvielfalt der einzelnen Modelle unterscheiden zu können, wurde die technische Bezeichnung um die Leitziffern ergänzt. Hierbei handelt es sich um die ersten drei oder vier Stellen der Fahrgestellnummer.
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Super 350
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Super 500
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Super 550
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Super 650
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Super 750
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Super 850
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Super 1050
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Super 1250
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Super 1250 Spezial
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Super 1500
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Super 1900
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Super 2000
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Super 2200, 2500 + 3000
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1971 - 1993 Compact Baureihe
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1973 - 1989 Profi Trac
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Wie der Name schon sagt, handelt es sich hier um eine Bauserie in besonders kompakter Form. Anfangs waren die Schlepper mit Motoren von Schlüter bestückt, die mit drei oder vier Zylindern bis in die Leistungsklasse der Sechszylinder Motoren vorstießen. Später wurden sie von Sechszylindern des Herstellers MAN abgelöst.
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Vier gleich große Räder mit Allrad-antrieb und drei Lenkungsarten (nur vorne, Allrad und Hundegang) - die Profi Tracs nutzten Spitzentechnologien ihrer Zeit.
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Compact 850
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Compact 950V6
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Compact 1050V6
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Profi Trac 2500
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Profi Trac 3500
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1980 - 1993 Super Trac Baureihe
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1991 - 1995 Euro Trac
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In dieser Baureihe waren Vorder- und Hinterräder gleich groß, aber im Gegensatz zu den Profi Tracs nur vorne gelenkt. Dadurch waren sie etwas preiswerter, erreichten aber mit allen Typen auch nur eine Gesamtproduktion von ca. 200 Exemplaren.
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Mit dem Euro Trac legte Schlüter seine letzte Bauserie auf. Ein Teil der Exemplare wurde am neuen Standort in Schönbeck produziert.
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Super Trac 1600 + 1700
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Super Trac 2000 + 2200
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Euro Trac 1900 + 2000
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Text und Fotos: Peter Kautz
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