Der MTH war der erste in Serie gebaute Dieselschlepper bei Deutz. Er war optisch und technisch offensichtlich inspiriert vom 12er Lanz Bulldog, nur kein 2-Takt Glühkopf, sondern ein Viertakter mit Vorkammer. Diesel ist eigentlich auch nicht richtig, er war wie der Lanz auch in der Lage, alles mögliche an Flüssigbrennstoffen zu verarbeiten, z.B. Rohöl, Gasöl, Braunkohleteeröl, Paraffinöl, Petroleum usw.
Über die Aufteilung der Produktion innerhalb der Typen MTH122 und MTH222 werden je nach Quelle unterschiedliche Angaben gemacht. In einer Version ist der MTH122 nur ein Vorserienmodell in kleinster Stückzahl, erst ein überarbeiteter MTH222 startete die Serienproduktion. Die zweite Version - der ich mich hier anschließe - sieht den MTH122 als das Modell mit einem Vorwärtsgang, den MTH222 als das Modell mit zwei Vorwärtsgängen, beide in entsprechenden Stückzahlen gebaut. Der nur vereinzelt genannte MTH322 als Weiterentwicklung der Modellreihe ist wahrscheinlich nur mit zwei Prototypen realisiert worden, der stärkere MTZ hatte ihm den Rang abgelaufen.
Der MTH war mangels geeigneter Bereifung kein Ackerschlepper im heutigen Sinn. Mit den schmalen Eisen- oder Elastikreifen konnte er als Zugmaschine auf befestigtem Untergrund genutzt werden, auf dem Acker fehlte die notwendige Traktion. Ein wesentliches Anwendungsgebiet war der Einsatz als selbstfahrende Antriebsmaschine, die Riemenscheibe war wohl das wichtigste Zubehör.
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