Die ständige Weiterentwicklung bei Lanz führte 1928 zu dem in wesentlichen Teilen erneuerten Modell HR4, der in einer Kleinserie von nur 180 gebauten Schleppern realisiert wurde. Der Motor entstammt dem HR2, hat aber einige Verbesserungen erhalten.
Hier wurde die Kühlung erstmals bei Lanz von der Wasserverdampfung auf Thermosiphon umgestellt, ein geschlossener Kreislauf ohne Wasserpumpe. Das Wasser umspült den Zylinder, wird bei Erwärmung leichter und steigt durch das Steigrohr (der vorderste Teil der Motorverkleidung) zu den Kühlerelementen nach oben. Abgekühltes, schwereres Wasser läuft durch die von einem Ventilator unterstützten Kühlerelemente nach unten, der Kreislauf ist geschlossen.
Die zweite große Änderung war das Getriebe. Erstmals war ein zusätzlich zu drei Vorwärtsgängen ein Rückwärtsgang vorhanden. Damit entfiel das lästige "Umsteuern" des Motors, das heißt der Zweitakter musste die Drehrichtung ändern, um rückwärts fahren zu können. Dadurch konnte auch eine Ölpumpe eingebaut werden, die allerdings nur bei richtiger Drehrichtung Öl pumpt.
Vor allen Dingen in heißen, tropischen und wasserarmen Gebieten wurden diese Änderungen sehr begrüßt. Von den 180 Traktoren des HR4 wurden deshalb auch viele Exemplare in tropische Länder exportiert, damit unter diesen extremen Bedingungen Erfahrungen gesammelt werden konnten. In unserem Umfeld ist der Schlepper daher sehr selten und ich freute mich sehr, als ich ein Exemplar fotografieren konnte. Die technischen Fahrzeug-Daten in unten stehender Tabelle sind noch sehr unvollständig, es ist kaum etwas zu finden. Wenn ich mehr erfahren sollte, werde ich es nachtragen.
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