Lanz hatte in der Vorkriegszeit erfolgreich nach Polen und Russland exportiert. Nach dem Krieg wurde hier alles Verwertbare beschlagnahmt, viele der Unterlagen kamen zur Firma Ursus nach Polen. Da durch die politischen Verhältnisse die Ersatzteilversorgung kritisch wurde, baute Ursus Teile nach. Ab 1947 wurde der komplette Lanz D9506 als Ursus C45 so perfekt nachgebaut, das die Teile untereinander austauschbar waren. Ein Lizenzvertrag entstand nicht, durch die Trennung zwischen Ost und West erübrigte sich eine solche Vereinbarung.
Der robuste und zuverlässige Schlepper wurde ein solcher Erfolg, dass er noch 1956 überarbeitet wurde, die Typenbezeichnung war nun C451. Als offensichtlichstes Merkmal erhielt er einen Auspuff wie ein Ofenrohr, der Lanz Doppelkegel verschwand. Aber auch ein besserer Fahrersitz, geänderte Kotflügel hinten und ein Allwetter-Verdeck mit Windschutzscheibe gehörten dazu.
Der Erfolg hielt an, bis 1965 sollen 55 - 60 Tausend der Schlepper produziert worden sein. Schon vor der Öffnung der DDR wurden erste Schlepper auf dunklen Wegen in den Westen geholt, nach der Öffnung steigerte sich der Trend erheblich. Heute sind Ursus Bulldogs ein gewohnter Anblick auf Traktortreffen. Die Anfangs verbreitete Unsitte, die Schlepper zu "echten" Lanz umzurüsten, hat nach meinem Eindruck stark nachgelassen. Auf den Bildern 10 - 12 wird ein solches Exemplar gezeigt. Auch im Original belassene Exemplare können sehr schön und individuell restauriert werden, wie die restlichen Bilder belegen.
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